Was steht einer besseren sektorenübergreifenden Versorgung eigentlich im Weg? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern, welche Wege gibt es bereits? Antworten auf diese und weitere Fragen gab es beim 9. Norddeutschen Dialog der Barmer, der nach zwei Jahren Pause wieder als Präsenzveranstaltung stattfand. Etwa 100 Gäste aus dem Gesundheitswesen waren der Einladung der Barmer Landesvertretungen Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ins Konferenz- und Businesscenter media docks in Lübeck gefolgt.
Mut zur Veränderung
Auf dem Podium diskutierten die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein, Dr. Monika Schliffke, Gesundheitsökonom Prof. Dr. Wolfgang Greiner und der Geschäftsführer der Helios Region Nord, Franzel Simon, mit Gastgeberin Dr. Susanne Klein. Die Geschäftsführerin der Landesvertretung Hamburg sprach sich dafür aus, das derzeitige System in der Gesundheitsversorgung grundlegend zu überdenken: „Es braucht den Mut, Veränderungen anzugehen. Mut, die Strukturen zu verändern und das Silo-Denken in ambulant und stationär aufzugeben. Ich bin der Meinung, dass wir im stationären Bereich mit der Umwandlung beginnen müssen.“ Zustimmung bekam Klein von Helios-Regionalgeschäftsführer Franzel Simon. Er schränkte jedoch ein: „Krankenhäuser nur zu schließen, macht keinen Sinn. Wir müssen strukturieren und spezialisieren!“ Ein weiterer Hebel, an dem aus Sicht von Simon gedreht werden müsse, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen, sei die Digitalisierung: „Eine funktionierende digitale Infrastruktur ist Voraussetzung für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung auf dem Land."
Erfolgversprechende Pilotprojekte
Dass sektorenübergreifende Versorgung gelingen und zum Wohle der Patientinnen und Patienten sein kann, verdeutlichte ein eingespielter Filmbeitrag aus Hamburg über das Innovationsfonds-Projekt „StroCare“, an dem die Barmer als einzige Krankenkasse als Konsortialpartner beteiligt ist. StroCare hat zum Ziel, dass Patientinnen und Patienten nach einem erlittenen Schlaganfall möglichst vollständig wieder gesund werden. Erreicht werden soll das durch individuelle Behandlungskonzepte sowie eine schnelle Informationsweitergabe.