Im November hat die Barmer Landesvertretung Hamburg die Ergebnisse des aktuellen Krankenhausreports vorgestellt. Das Ergebnis des Reports: Jedes Jahr erwerben bis zu 20.000 Patientinnen und Patienten in Hamburgs Krankenhäusern eine sogenannte nosokomiale Infektion. Bis zu 500 Betroffene sterben an einer solchen Krankenhausinfektion. Nach Ausbruch der Pandemie hat sich diese Situation noch verschärft. Im Jahr 2020 gab es bis zu 1.000 zusätzliche Infizierte und 40 weitere Todesfälle aufgrund einer nosokomialen Infektion in den Hamburger Krankenhäusern.
Keine Kritik am Pflegepersonal
„Auf den ersten Blick mag es überraschen, dass die Zahl der nosokomialen Infektionen während der Pandemie und den damit verbundenen strengen Hygienevorschriften zugenommen hat. Doch gerade während der ersten Welle lagen vor allem ältere Menschen auf den Stationen, die deutlich anfälliger für Infektionen sind. Hinzu kommt die hohe Arbeitsbelastung für das Klinikpersonal, dem es besonders in der ersten Welle mitunter auch an Schutzausrüstung mangelte“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg, bei der Vorstellung des Reports.
Die benannten Hygienedefizite in Krankenhäusern seien keine Kritik am Pflegepersonal oder an den Ärztinnen und Ärzten, so Klein weiter. Sie leisteten Enormes, das hätten sie in der Corona-Pandemie erneut unter Beweis gestellt. „Das Krankenhauspersonal war während der Corona-Pandemie offenbar so belastet, dass es die hohen erforderlichen Hygienestandards nicht immer vollständig einhalten konnte. Dabei ist das gerade in Pandemiezeiten ein extrem wichtiger Aspekt, der über Leben und Tod entscheiden kann“, sagt die Landesgeschäftsführerin.
Zur Pressemitteilung zum Report sowie zur Präsentation der Ergebnisse geht es hier.
Hier gibt es außerdem den vollständigen Krankenhausreport: Download im PDF-Format