Am 30. September 2016 fand eine Veranstaltung im Hamburger Millerntor-Stadion statt, die man dort nicht erwartet hätte: Die Rudi Assauer Initiative hatte zu einer Vortragsreihe zum Thema Pflege und Demenz ins Stadion eingeladen. Gekommen waren zu diesem praxisorientieren Hearing Menschen, die direkt mit dem Thema Pflege und Demenz zu tun haben, ob beruflich oder selbst betroffen.
Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks machte in ihrem Grußwort deutlich, dass in Hamburg genügend Ärzte und ausreichend Altenpflegepersonal vorhanden sei, sogar zehn Prozent der Pflegeheimplätze in Hamburg ungenutzt blieben.
Sie sei außerdem davon überzeugt, dass man sich mehr an den Vorstellungen der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen orientieren müsse. So kamen in den anschließenden Themenworkshops Betroffene und Angehörige zu Wort und zeigten ihre Situation auf, wobei die Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Politik und pflegerischen Fachpersonal aufmerksam zuhörten.
Franz Müntefering: Demenz ist kein persönliches Versagen
Auch Franz Müntefering kam ins Stadion – er gehört dem Beirat der Initiative an und ist Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes. Er machte deutlich, dass im Jahr 2030 rund 4,3 Prozent der Deutschen pflegebedürftig sein werden: "Wenn man Angehörige der Betroffenen dazuzählt, werden etwa 15 Prozent der Bevölkerung mit dem Thema Pflege zu tun haben", so Müntefering. Er forderte Betroffene auf, angebotene Hilfe auch anzunehmen.
In Deutschland leben gegenwärtig 1,5 Millionen Demenzkranke, deren Zahl jährlich um 40.000 ansteigt. Die Barmer GEK unterstützt die Ziele der Initiative, u. a. die Verbesserung der Situation der Angehörigen von demenziell Erkrankten. Der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Dr. Christoph Straub, engagiert sich im Beirat der Rudi Assauer Gemeinnützige Initiative Demenz und Gesellschaft.