Hamburg, 4. Februar 2020 – Kinder und Jugendliche aus Hamburg gehen zu selten zum Zahnarzt. Nur ein Drittel der Kinder von drei bis sechs Jahren (32,9 Prozent) hat im Jahr 2017 eine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung wahrgenommen (Bund: 35,9 Prozent). Bei den Sechs- bis 18-Jährigen sind nur knapp zwei Drittel (60,6 Prozent) mindestens einmal beim Zahnarzt gewesen. Die Hansestadt an der Elbe zählt hier im bundesweiten Vergleich (65,9 Prozent) zu den drei Schlusslichtern. Nur in Bremen (54,8 Prozent) und im Saarland (58 Prozent) waren noch weniger Schulkinder beim Zahnarzt.
„Die Inanspruchnahme der Kinder- und Jugendzahnprophylaxe liegt in Hamburg unter dem Bundesschnitt. Dieser Wert muss verbessert werden. Wir fördern eine zahnärztliche Frühprävention durch zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen zwischen dem sechsten und 30. Lebensmonat. Kinder und ihre Eltern können sich so frühzeitig mit Zahnpflege und zahngesunder Ernährung vertraut machen“, sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg anlässlich des Internationalen Tag der Zahnschmerzen am 9. Februar.
Mittlere Karieswerte bei Erstklässlern in Hamburg
In der Metropole gibt es Probleme bei der Mundgesundheit von Erstklässlern. Zu diesem Ergebnis kommt die epidemiologische Begleituntersuchung (DAJ-Studie). Sie hat letztmalig im Jahr 2016 die Karieshäufigkeit und den Sanierungsgrad bei Sechs- und Zwölfjährigen bundesweit erhoben. Besorgniserregend sind die Studienergebnisse bei den Sechs- bis Siebenjährigen: Mehr als ein Drittel (36,6 Prozent) der Milchzähne waren nicht versorgt und hatten Karies.
„Eltern sollten die neuen Früherkennungsuntersuchungen als Chance nutzen. Der erste Zahnarztbesuch sollte bei Kindern positiv in Erinnerung bleiben und nicht erst bei Zahnschmerzen erfolgen. Dann stehen Kinder weiteren Besuchen sehr viel offener gegenüber“, sagt Liedtke.