Hamburg, 04. Dezember 2024 – In Hamburg erhält bislang noch eine von 48 Personen mit Schäden im Seitenzahnbereich eine Amalgamfüllung. In Mecklenburg-Vorpommern ist es hingegen jede 9. Person, während sich in Baden-Württemberg nur jede 81. Person für diese Versorgung entscheidet. Diese Zahlen stammen aus einer aktuellen Auswertung des Barmer-Zahnreports, die im Hinblick auf das grundsätzliche Amalgamverbot der Europäischen Union ab Januar 2025 erstellt wurde. Die großen regionalen Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen den ost- und den westdeutschen Bundesländern. Dabei fallen im Westen noch Hessen, Baden-Württemberg und Bayern mit besonders niedrigen Quoten der Amalgamversorgung ins Auge.
Barmer rät: Versicherte sollten nachfragen
„Im Interesse der Versicherten sind vor allem qualitativ hochwertige, zuzahlungsfreie Alternativen für Amalgam als Füllungswerkstoff wichtig“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Sie verweist auf eine kürzlich erarbeitete Regelung von Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband, die als Grundlage dafür dient. Gleichzeitig fordert Klein, dass der gesetzliche Anspruch auf eine zuzahlungsfreie Versorgung ohne Amalgam auch in den Zahnarztpraxen klar und unmissverständlich kommuniziert werden müsse.
Die Barmer rät ihren Versicherten – sofern das Thema nicht bereits durch die Praxis an sie herangetragen wurde –, die Zahnärztin oder den Zahnarzt aktiv nach zuzahlungsfreien Behandlungsmöglichkeiten und nach konkreten Vor- und Nachteilen gegenüber den mehrkostenpflichtigen Alternativbehandlungen zu fragen.
Rund jede achte Praxis in Hamburg verwendet Amalgam
Die Daten der Barmer zeigen übrigens auch, dass im Jahr 2023 noch bei etwa 13 Prozent der Hamburger Zahnarztpraxen Abrechnungen von Amalgamfüllungen feststellbar waren. Der bundesweite Anteil an zahnmedizinischen Praxen mit derartigen Abrechnungen lag im Vergleich dazu bei knapp 20 Prozent. Das bedeutet, dass bundesweit fast 80 Prozent der Praxen nur noch alternative Füllungsmethoden anbieten. Die Anteile an Praxen, die aktuell noch Amalgam verwenden, variieren stark und reichen von 8 Prozent in Baden-Württemberg bis zu 48 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.
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Das ePaper zur Studie finden Sie hier: https://www.bifg.de/publikationen/zahnreport/2024-dentalamalgam.