Hamburg, 10. Februar 2022 – Die Corona-Pandemie hat für einen starken Schub in der Telemedizin gesorgt. Immer mehr Arzt- und Psychotherapiepraxen in der Hansestadt nutzen Videosprechstunden, um Patientinnen und Patienten telemedizinisch zu versorgen. „Im vierten Quartal 2019 haben lediglich zwei Praxen die Videosprechstunde mit der Barmer abgerechnet. Im ersten Quartal 2020 waren es bereits 371, und im ersten Quartal 2021 hat sich diese Zahl auf 810 mehr als verdoppelt“, bilanziert Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Im ersten Halbjahr 2021 sei die Zahl der Videosprechstunden um rund 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Damit habe sich Telemedizin in kurzer Zeit von einem Nischendasein zu einem erheblichen Versorgungsfaktor entwickelt. „Telemedizin leistet einen wichtigen Beitrag, um das Infektionsrisiko in hamburgischen Arzt- und Therapiepraxen zu senken. Weil die allgemeine Akzeptanz von digitalen Lösungen in der Gesundheitsversorgung steigt, wird uns das Thema auch nach der Pandemie weiter begleiten“, so Klein.
Videosprechstunde wird am häufigsten in der Psychotherapie genutzt
Am häufigsten nutzten die psychologischen Psychotherapeuten in Hamburg die Videosprechstunde. Von Januar 2020 bis Juni 2021 lag ihr Anteil der unter allen Barmer-Versicherten in Hamburg durchgeführten Videosprechstunden bei etwa 50 Prozent. Auf dem zweiten Rang folgen die Hausärztinnen und -ärzte vor den Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten. Auf sie entfielen elf beziehungsweise gut acht Prozent der in diesem Zeitraum durchgeführten Videosprechstunden. „Es gilt nun, die Videosprechstunde weiter zu Gunsten des Patientenwohls in den Versorgungsalltag einzubauen, um bestehende Angebote zu unterstützen und zu verbessern“, appelliert Klein. Bei langen Anfahrtswegen, nach Operationen, in der Pflege oder während Erkrankungswellen könnten telemedizinische Leistungen auch zukünftig eine sinnvolle Hilfe sein.