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Hamburg: Spitze in der ambulanten Pflege

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Hamburg, 30. Januar 2017 – Hamburg hat den bundesweit höchsten Anteil in der häuslichen Pflege, die von ambulanten Pflegediensten erbracht wird: 29,2 Prozent der Pflegebedürftigen werden hier ambulant versorgt. Dazu passt, dass auch die Kapazitäten der ambulanten Pflegedienste in Hamburg zwei Drittel über dem Bundesdurchschnitt liegen (13,2 zu 7,9 Vollzeitbeschäftigten je 100 Pflegebedürftige). Das geht aus dem aktuellen Pflegereport der Barmer hervor. „Offensichtlich ziehen diese Angebotsstrukturen eine entsprechende Inanspruchnahme von ambulanten Pflegeleistungen nach sich“, kommentiert Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.

Grafik ambulante Pflege in Hamburg - Pflegereport 2016


Postleitzahl bestimmt die Pflege

Wie Menschen in Deutschland gepflegt werden, hängt unverkennbar vom Wohnort der Pflegebedürftigen ab. Während beispielsweise in Schleswig-Holstein 40,5 Prozent der Pflegebedürftigen stationär in Pflegeheimen gepflegt werden, sind es in Hamburg lediglich 31,5 Prozent. „Die Menschen bekommen offenbar nicht immer die Pflege, die sie brauchen, sondern die, die vor Ort verfügbar ist“, folgert Frank Liedtke.

Mehr Geld für Wege als für Krankenpflege

Auch die Pro-Kopf-Ausgaben für Leistungen in der häuslichen Krankenpflege (HKP) für die über 70-Jährigen Hamburger Versicherten liegen mit rund 420 € jährlich im Spitzenbereich. „Mehr als die Hälfte davon wird in Hamburg für Wegepauschalen gezahlt. Das ist in einem Stadtstaat mit kurzen Wegen nicht vertretbar und muss dringend angepasst werden“, fordert Frank Liedtke. Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein und Niedersachsen wurden im letzten Jahr rund 280 € (Schleswig-Holstein) bzw. 300 € (Niedersachsen) je Versicherten jenseits der 70 Jahre für HKP-Leistungen gezahlt.

Verbesserung der vollstationären Pflege fraglich

Durch das neue Pflegestärkungsgesetz II sind allein für das Jahr 2017 Mehrausgaben von 7,2 Milliarden Euro zu erwarten, u. a. für vollstationäre Pflege. Doch in den Pflegeheimen kommt möglicherweise davon zu wenig an. Die Pflegesätze und die Einnahmen der Heime erhöhen sich nur, wenn dies die Bundesländer explizit beschließen. Es ist also nicht zu erwarten, dass sich die stationäre Versorgung sofort deutlich verbessert.

Kontakt für die Presse:

Torsten Nowak
Pressesprecher Barmer Schleswig-Holstein
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