Hamburg, 23. März 2022 – Starke Schmerzen während der Regelblutung, Unterleibskrämpfe oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Anzeichen für eine Endometriose sein. Hierbei handelt es sich um eine der häufigsten Unterleibs-Erkrankungen bei Frauen. Nach BARMER-Daten haben 0,81 Prozent der Frauen in Hamburg eine ärztlich diagnostizierte Endometriose. Das entspricht hochgerechnet mehr als 7.800 Betroffenen in der Hansestadt. Bei ihnen treten gutartige Wucherungen aus gebärmutterschleimhautartigem Gewebe auf, das außerhalb der Gebärmutterhöhle meist in benachbarten Organen wächst. Fachleute bezeichnen solche Gewebsinseln auch als Endometriose-Herde. „So verschieden die Orte sind, an denen sich die Wucherungen ansiedeln, so unterschiedlich kann die Erkrankung und ihre Symptomatik ausgeprägt sein. Endometriose kann schmerzhaft sein und kann sogar die Fruchtbarkeit mindern“, erklärt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Oftmals wüssten Frauen gar nicht, dass sie unter einer Endometriose leiden, sondern hielten starke Schmerzen vor, während oder nach der Periode für normal. „Wir wollen sensibilisieren, damit Betroffene ihr Leiden medizinisch abklären lassen“, so Klein.
Welche Ursachen hat eine Endometriose?
Endometriose-Herde bauen sich wie die Gebärmutterschleimhaut in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus auf und werden am Ende abgestoßen. Da sich die Herde jedoch außerhalb der Gebärmutter im Bauchraum befinden, können sie nicht wie eine gewöhnliche Regelblutung abfließen. Die Gewebereste können somit zu Verklebungen, Entzündungen oder Zysten führen, die unterschiedlich starke Schmerzen auslösen. „Weshalb sich überhaupt Endometriose-Herde bilden, und warum einige starke und andere kaum Beschwerden verursachen, ist bislang ungeklärt“, so Klein weiter. In der Regel trete eine Endometriose nur in den fruchtbaren Jahren auf. Meist begännen die Beschwerden im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, oft jedoch bereits mit der ersten Regelblutung. Der Krankheitsverlauf lasse sich zwar nicht sicher vorhersagen, jedoch klängen die Beschwerden meist nach der letzten Regelblutung ab.
Keine Heilung, aber Linderung möglich
Frauen sollten Beschwerden, die auf eine Endometriose hindeuten, unbedingt medizinisch abklären lassen. Dafür könnten auch spezialisierte Endometriose-Zentren hilfreiche Anlaufstellen sein. Festgestellt werde die Endometriose mithilfe einer Ultraschalluntersuchung oder einer Bauchspiegelung. Sei die Diagnose erst einmal gestellt, hälfen individuelle Therapien, die Beschwerden zu lindern. Eine vollständige Heilung sei bislang nicht möglich.