Hamburg, 1. November 2017 - In diesem Jahr wurden dem Robert Koch-Institut bis Oktober bereits 1.270 Rotavirus-Infektionen in Hamburg gemeldet, im gesamten Vorjahr waren es 843 Fälle. „Rotaviren verursachen Magen-Darm-Infektionen, die vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden können“, warnt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. Durchfall und Erbrechen führten bei ihnen zu einem starken Flüssigkeitsverlust, der durch Trinken nur schwer ausgeglichen werden könne, da die aufgenommene Flüssigkeit meist wieder erbrochen werde.
Hochansteckend und extrem widerstandsfähig
Rotaviren sind hochansteckend und extrem widerstandsfähig. Außerhalb des Körpers können die Krankheitserreger über mehrere Tage überleben. Schon wenige Viruspartikel genügen, um eine Infektion auszulösen. Infizierte scheiden die Krankheitserreger etwa eine Woche lang aus, über die Toilette oder Windeln gelangen sie an die Hände von Erwachsenen oder anderen Kindern, von dort auf Wickeltische, Spielzeug – eine lehrbuchhafte Ansteckungsspirale ist in Gang gesetzt. Handhygiene ist also enorm wichtig.
Babys sollten frühzeitig Schluckimpfung erhalten
Die Symptome treten nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen sehr heftig und schlagartig auf. „Meist beginnt eine Rotaviren-Erkrankung mit Fieber und Erbrechen, danach kann es für etwa drei bis fünf Tage zu wässrigen Durchfällen kommen. Häufige Begleiterscheinungen sind auch Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen“, so Liedtke. Bei größeren Kindern und Erwachsenen nimmt die Erkrankung in der Regel keinen so schweren Verlauf, weil das Immunsystem schon mehrfach mit den Erregern konfrontiert wurde und dementsprechend trainiert ist. Gut die Hälfte der an Rotaviren erkrankten Kleinkinder muss deshalb im Krankenhaus behandelt werden. Die Barmer rät zur Schluckimpfung gegen das Rotavirus, die ab der sechsten Lebenswoche durchgeführt werden kann. „Babys sollten schon frühzeitig, im Alter von sechs bis zwölf Wochen, eine Schluckimpfung gegen Rotaviren erhalten. Dann sind sie etwa zwei bis drei Jahre geschützt, also genau während der Zeit, in der eine Infektion besonders schwer verlaufen kann“, betont Liedtke.
Mehr zur Rotaviren-Impfung unter www.barmer.de/a000090.