Hamburg, 19. Juli 2018 – Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, sollten bei ihrer Reiseplanung einige Vorkehrungen treffen. „Abhängig davon, wohin die Reise geht und welche Arzneimittel mitgeführt werden, sollten Urlauber wichtige Hinweise zu Transport, Lagerung und Einfuhr von Medikamenten ins Ausland beachten“, sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.
Medikamente vor Hitze schützen
Chronisch Kranken rät Liedtke dazu, für ihre Dauermedikation einen Vorrat mitzunehmen. Der solle etwa 50 Prozent über der Menge liegen, die man normalerweise für die Zeit der Reise brauche. Bei Flugreisen gehörten die Medikamente am besten ins Handgepäck. Die Fluggesellschaft solle vorab gefragt werden, was dabei zu beachten ist.
Wer mit dem Auto verreist, sollte eine Kühlbox verwenden. Denn in der Sonne geparkt, wird es im Auto schnell bis zu 70 Grad Celsius heiß. Tabletten halten diesen Temperaturen kurzzeitig stand. „Zäpfchen können aber schmelzen und empfindliche Medikamente, wie zum Beispiel Insuline, unbrauchbar werden. Asthmasprays geraten oberhalb von 50 Grad Celsius unter Druck und können dadurch Schaden nehmen“, warnt Frank Liedtke.
Nachweis für Spritzen und Betäubungsmittel erforderlich
Wenn Medikamente gespritzt werden müssen, empfiehlt es sich, eine ärztliche Bescheinigung oder den Europäischen Notfallausweis mitzunehmen. Flugreisende sollten rechtezeitig prüfen, ob und wie das Mitführen eines Spritzbestecks in der Kabine gestattet ist.
Für Betäubungsmittel gelten Zollbestimmungen. Bei Reisen bis zu 30 Tagen innerhalb der Mitgliedsstaaten des Schengener Abkommens dürfen sämtliche verordnete Betäubungsmittel mitgeführt werden. Die Reisenden benötigen aber für jedes Medikament eine Bescheinigung, die vom Arzt ausgefüllt und vom Gesundheitsamt bestätigt wurde. Bei Reisen, die länger als 30 Tage dauern oder in Länder außerhalb des Schengen-Raums gehen, empfiehlt die Barmer, eine englischsprachige Bescheinigung mitzunehmen, die Angaben zur Dosis sowie zur Dauer des Aufenthaltes gibt.
Das gehört ansonsten in eine gute Reiseapotheke
Zur Grundausstattung der Reiseapotheke zählen Fieberthermometer, Pinzette oder Zeckenzange sowie Sonnen- und Insektenschutzmittel. Außerdem sollte man mithilfe der Reiseapotheke in der Lage sein, die häufigsten leichten Beschwerden während eines Urlaubs selbst zu behandeln. Dazu gehören beispielsweise Sonnenbrand, Insektenstiche, Übelkeit, Verstopfung oder Erbrechen, Fieber und Schmerzen oder Erkältungssymptome. Außerdem sinnvoll ist Material zur Ersten Hilfe. „Verbandsmaterialien wie Mullbinden und sterile Kompressen, Pflaster, Schere und Desinfektionsmittel könnten im Ernstfall Leben retten“, ergänzt Liedtke.