Hamburg, 13. Juni 2017 - Laut aktuellem Barmer Zahnreport nahmen im Jahr 2015 lediglich 68,3 Prozent der Hamburger einen Zahnarzt in Anspruch. Hamburg liegt damit 3,4 Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt. „Dabei ist Vorsorge das A und O einer guten Zahngesundheit. Nicht umsonst bezahlten Krankenkassen jedes halbe Jahr eine allgemeine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt, einmal im Jahr die Entfernung des Zahnsteines und alle zwei Jahre eine Parodontitis-Untersuchung“, erläutert Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.
Ein Viertel aller Hamburger von Parodontitis betroffen
So sind nach Auswertungen der Barmer im Jahr 2015 knapp ein Viertel aller Hamburger (24,8 Prozent) an einer Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt, erkrankt. Aber weniger als zwei Prozent haben im Jahr 2015 auch eine Parodontitis-Therapie durchlaufen. Dies ist umso bedenklicher, da der Therapieerfolg immer unsicherer wird, je weiter die Erkrankung vorangeschritten ist.
„Wir appellieren ausdrücklich an alle Bürgerinnen und Bürger, die Zahngesundheit nicht zu vernachlässigen und schon bei den ersten Warnsignalen wie Zahnfleischbluten sowie geschwollenem und gerötetem Zahnfleisch zum Zahnarzt zu gehen. Eine Zahnfleischentzündung oder eine beginnende Parodontitis sind noch leicht und schmerzarm zu behandeln“, so Frank Liedtke.
Beratungsresistente Männer
Ein interessantes Bild zeigt sich bei einem Vergleich der durchschnittlichen Ausgaben je behandeltem Versicherten zwischen Männern und Frauen. Auffällig dabei ist, dass die Ausgaben für Frauen in den Leistungsbereichen Prophylaxe und therapeutische Leistungen geringer als die der Männer ausfallen, die Ausgaben im Bereich diagnostische und Beratungsleistungen hingegen bei den Frauen leicht erhöht sind. Alle drei Leistungsbereiche wurden von Männer insgesamt weniger in Anspruch genommen. „Möglicherweise nehmen Männer aus zahnmedizinischer Sicht erforderliche Leistungen erst zu einem späteren Zeitpunkt im Krankheitsverlauf in Anspruch, was dann mit höheren Kosten verbunden ist“, schlussfolgert Frank Liedtke.