Hamburg, 20. Juni 2017 - Die Haut juckt und juckt: Die ärztliche Diagnose könnte „Atopisches Ekzem“ lauten. Dahinter verbirgt sich Neurodermitis. „Eine Krankheit, an der nach unseren Auswertungen des Jahres 2015 rund 83.000 Hamburger leiden“, berichtet Barmer Landesgeschäftsführer Frank Liedtke. Die Ursache für Neurodermitis ist eine überschießende Abwehrreaktion des Körpers ohne speziellen Auslöser oder aufgrund von harmlosen Stoffen wie etwa Nahrungsmitteln, Hausstaub oder Blütenpollen, auch Allergene genannt.
Wirklich heilbar ist Neurodermitis nicht
Indem sich Betroffene regelmäßig eincremen, sollten sie ihre Hautschutzbarriere unterstützen, auch wenn die Haut nicht entzündet erscheint. Wer einen neu aufgetretenen Schub von Neurodermitis hat, braucht medizinische Hilfe. Die Barmer finanziert die notwendige ärztliche Therapie und die hierfür nötigen Medikamente. Leidtragende sollten auf heißes Duschen und langes Baden sowie auf Seife und Kosmetika verzichten, die als nicht bei Neurodermitis geeignet ausgewiesen sind. Auch Peelings, zu harte Handtücher, das Schwimmen in Chlorwasser und Rauchen ist besser zu vermeiden.
Gibt es Unterschiede zwischen Jung und Alt?
Das Atopische Ekzem verändert im Laufe des Lebens seine Erscheinung. Bei Säuglingen zeigt es sich zunächst in Form des sogenannten Milchschorfs auf der Kopfhaut. Später kommen juckende rote Ausschläge im Gesicht hinzu. Auch Hals, die Außenseite der Gliedmaßen und der Windelbereich sind häufig betroffen. Kleinkinder leiden überwiegend unter Ekzemen in den Arm- und Kniebeugen sowie an den Hand- und Fußgelenken. Durch ständiges Kratzen der stark juckenden Ekzemherde kann sich die Haut verdicken. Bei Jugendlichen verläuft die Erkrankung meist milder als bei Kindern und ist durch trockene Haut und Ekzeme gekennzeichnet. Bei Erwachsenen entwickelt sich manchmal eine Sonderform der Neurodermitis - sie geht mit stark juckenden Hautknoten am ganzen Körper einher.