Hamburg, 8. September 2023 – Immer mehr Menschen in der Stadt leiden unter Kopfschmerzen und Migräne. Das zeigen Daten der Barmer. So waren im Jahr 2021 knapp 95.000 Patientinnen und Patienten in Hamburg mit der Diagnose Migräne in ärztlicher Behandlung, 30 Prozent mehr als noch im Jahr 2012. Die Rate der Betroffenen stieg in dem Zeitraum von 4,2 auf 5,1 Prozent. Frauen sind mit 7,6 Prozent deutlich häufiger betroffen als Männer mit 2,6 Prozent. „Auffällig ist, dass Migräne bei jungen Leuten besonders häufig auftritt. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen ist mehr als jede zehnte Frau betroffen“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg, anlässlich des Europäischen Kopfschmerz- und Migränetags am 12. September.
Auslöser kennen und vermeiden
Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht abschließend erforscht. Außer einer genetischen Veranlagung lösen bestimmte Umstände oder Reize einen Migräneanfall aus. Diese Ursachen sind individuell unterschiedlich. Häufig sind es Wetterveränderungen, Stress, Hormonschwankungen innerhalb des Menstruationszyklus, unregelmäßiger Schlaf aber auch Geruchs- oder Lärmbelästigungen. „Migränepatientinnen und -patienten kann es helfen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Damit können sie herausfinden, auf welche Auslöser sie reagieren und wie sie diese vermeiden können“, so Klein. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie könnten Betroffene beispielsweise lernen, in Belastungssituationen auf die Signale des Körpers zu achten.
Sport als Prävention
Migräneattacken äußern sich häufig durch einseitig pulsierend-pochende Schmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zum Erbrechen sowie Schwindel, Lärm- und Lichtempfindlichkeit verbunden sein können. Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte mit der Hausärztin oder dem Hausarzt abgestimmt und mit anderen Verfahren ergänzt werden. Empfohlen werden Entspannungstrainings, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch Ausdauersport. „Vorbeugende Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Attacken verringern“ sagt Klein. Fast immer litten die Betroffenen unter Appetitlosigkeit, etwa 80 Prozent zusätzlich unter Übelkeit, etwa die Hälfte unter Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Generell sei ein ausbalancierter Lebensstil mit einem regelmäßigen Tagesablauf, also auch regelmäßigen Schlaf- und Wach- sowie festen Essenszeiten hilfreich.