Im vergangenen Jahr hat es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland so viele Masernerkrankungen gegeben wie selten zuvor. Dem Institut sind insgesamt 2265 Fälle gemeldet worden. In Berlin hat es einen großen Ausbruch mit allein 1243 Fällen gegeben. "Dagegen ist die Zahl mit 87 gemeldeten Maserninfektionen in Hamburg viel geringer. Verglichen mit den 14 Fällen vom Vorjahr bedeutet das jedoch auch einen deutlichen Anstieg, der nicht unterschätzt werden darf", betont Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK Hamburg.
Ein wichtiger Schritt ist das Impfen
Die Barmer GEK empfiehlt eine Impfung gegen die Masern. Wer sich über seinen Impfstatus unsicher ist, sollte mit seinem Arzt sprechen und, wenn nötig, schnellstens eine Auffrischungsimpfung nachholen. Die Kosten dafür werden von der Kasse übernommen. Dies gilt auch für Personen, die vor 1970 geboren sind und laut Schutzimpfungs-Richtlinie keinen Anspruch auf eine Masernimpfung als Kassenleistung haben.
Nach aktuellen Analysen der Barmer GEK haben sich im Jahr 2015 deutlich mehr Versicherte impfen lassen. Allein in der Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren haben sich deutschlandweit schätzungsweise 180.000 gesetzlich Versicherte durch eine Impfung schützen lassen. Im Jahr 2014 waren es lediglich rund 80.000. "Auf einen möglichen Kollektivschutz sollte sich niemand verlassen oder hoffen, dass die Erkrankungswellen vor den Landes- oder Stadtgrenzen Halt machen. Eine Impfung ist und bleibt der beste Schutz", so Frank Liedtke.
Ausrottung der Masern
Damit sich die Masern nicht mehr ausbreiten können, geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aus, dass die Impfquote der Bevölkerung bei mehr als 95 Prozent liegen muss. Laut RKI lag im Jahr 2013 die Impfquote für die zweite Masernimpfung bundesweit mit 92,6 Prozent (in Hamburg bei 92,9 Prozent) unter der Empfehlung. Weltweites Ziel der WHO ist es, die Masern bis zum Jahr 2020 auszurotten.