Hamburg (02.11.2016) Hamburg wird seinem Ruf als Gesundheitsmetropole mehr als gerecht. Der Leuchtturm für Gesundheit im Norden zieht immer mehr Menschen aus den benachbarten Bundesländern an. Mittlerweile kommen nur noch 68 Prozent aller in Hamburg vollstationär aufgenommen Patientinnen und Patienten aus Hamburg. Dies geht aus der aktuellen Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes hervor.
Knapp jeder fünfte Hamburger Krankenhauspatient (19,7 Prozent) kommt aus Schleswig-Holstein. Neun Prozent kommen aus Niedersachsen. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren kamen rund 17 Prozent aus Schleswig-Holstein und rund acht Prozent aus Niedersachsen. „Es ist durchaus politisch so gewollt, dass ein Großteil der Gesundheitsversorgung in Hamburg nicht an Hamburger Patienten ausgerichtet ist. Je mehr Patienten angezogen werden, desto mehr Arbeitsplätze bleiben erhalten bzw. werden geschaffen“, erläutert Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK in Hamburg.
„Diese Politik setzt aber eine gute planerische Vorgehensweise voraus. Die Krankenhausplanung vor allem der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein lässt sich nicht isoliert betrachten. Doppelstrukturen wie eine Urologie sowohl in Rissen als auch in Wedel müssen vermieden werden“, so Liedtke weiter.
Die länderübergreifende Zusammenarbeit ist bereits Realität: So sind für die Klinik Großhansdorf beispielsweise Bettenkapazitäten im Hamburger Krankenhausplan aufgenommen worden. Umgekehrt wurden in der Schleswig-Holsteiner Krankenhausplanung Kapazitäten in der Asklepios Klinik Nord berücksichtigt.
„Diese Ansätze sind gut und richtig. Sie gehen mir aber nicht weit genug, sind nie richtig weiterentwickelt worden“, merkt Frank Liedtke an. „Ein denkbares Modell könnten weitere Spezialisierungen sein, mit denen Hamburger Patientinnen und Patienten auch in stadtrandnahen Kliniken versorgt werden könnten. Das muss nicht zum Nachteil der Gesundheitsmetropole Hamburg sein“, äußert sich Liedtke zuversichtlich.