Hamburg, 4. September 2018 – Kopfschmerzen sind weit verbreitet, innerhalb eines Jahres leiden etwa 70 von 100 Menschen daran. Allerdings gehen nicht alle Betroffenen mit dem Beschwerden zum Arzt. Laut Barmer Arztreport 2018 sind 4,5 Prozent der Versicherten in Hamburg im Jahr 2016 mit der Diagnose „R 51 Kopfschmerz“ behandelt worden, darunter 5,2 Prozent der weiblichen Versicherten und 3,8 Prozent der männlichen Versicherten. „Insgesamt wären das über 81.000 Menschen in Hamburg“, sagt Barmer Landesgeschäftsführer Frank Liedtke.
95 von 100 Kopfschmerzerkrankungen gelten als primäre Erkrankung
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz, es lassen sich mehr als 200 verschiedene Arten unterscheiden. Sie werden in primäre und sekundäre Kopfschmerzen eingeteilt. Primäre Kopfschmerzen sind eigenständige Erkrankungen wie z. B. Spannungskopfschmerz oder Migräne. Sekundäre Kopfschmerzen sind dagegen ein Symptom bzw. Warnsignal einer anderen Krankheit wie beispielsweise Nasennebenhöhlen- oder Hirnhautentzündung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Für die häufigsten primären Kopfschmerzerkrankungen stehen spezifische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Um einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz vorzubeugen, sollte die Therapie eng mit dem Arzt/der Ärztin abgesprochen werden. Das gilt auch für frei verkäufliche Medikamente.
Leichte Migräneattacken lassen sich nach Absprache mit der Ärztin/dem Arzt mit klassischen Schmerzmitteln gut behandeln. Wirken diese Medikamente nicht ausreichend, dann sollten migränespezifische Schmerzmittel, sogenannten Triptane, eingesetzt werden. Da akute Spannungskopfschmerzen oft keine erkennbare Ursache haben, konzentriert man sich auf die Behandlung der Symptome.
„Oft bringen schon einfach Hausmittel wie Pfefferminzöl für Schläfen und Nacken Linderung“, sagt Frank Liedtke. „Kurzzeitig lassen sich die Schmerzen auch mit Schmerztabletten behandeln. Sie dürfen aber maximal an zehn Tagen im Monat eingenommen werden, da sie sonst chronisch medikamentenbedingten Kopfschmerz verursachen können“, so Liedtke weiter.