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Hamburg unterdurchschnittlich bei Kinder-Zahnvorsorge

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Hamburg, 24. September 2018 – Das die Milchzähne ohnehin ausfallen und daher Karies im Kindesalter nicht dramatisch sein könne, ist ein dramatischer Irrtum. „Milchzahnkaries kann lebenslange Folgen haben, denn Karies im Kindesalter wirkt sich auch auf die nachwachsenden Zähne aus“, sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. „Unbehandelter Milchzahnkaries kann den Schmelz der bleibenden Zahnkeime schädigen, zudem können die Zahnlücken Sprachfehler verursachen“, so Liedtke weiter.

Eltern sollten deshalb die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen, die zwischen dem 30. und 72. Lebensmonat durchgeführt werden. Die gesetzliche Krankenversicherung trägt die Kosten für maximal drei Früherkennungsuntersuchungen im Abstand von mindestens zwölf Monaten. In Hamburg nahmen laut dem aktuellen Zahnreport der Barmer im Jahr 2016 allerdings nur 33,6 Prozent der Berechtigten dieses Angebot in Anspruch, der Wert liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 35,1 Prozent.

Unterdurchschnittlich bei Kinder-Zahnprophylaxe


Gemeinsames Zähneputzen wichtig

Gemeinsames Zähneputzen kann Kinder an die Zahnpflege gewöhnen. Denn dass Erwachsene auch die Zähne putzen müssen, ist vielen nicht klar. Sie sind längst im Bett, wenn Mama und Papa zur Zahnbürste greifen. Beim gemeinsamen Zähneputzen können die Eltern die richtigen Bewegungen vormachen, anschließend sollten sie bei den Kindern nachputzen. Frank Liedtke: „Die motorischen Fähigkeiten reichen oft noch nicht für eine gründliche Zahnreinigung. Erst wenn Kinder die Schreibschrift beherrschen, können sie alleine gut Zähne putzen.“ Der größte Feind der Zähne ist und bleibt Zucker. Wichtig ist, dass abends auf zuckerhaltige Speisen verzichtet wird.

Auch Individualprophylaxe in Hamburg unterdurchschnittlich

Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 17 Jahren haben Anspruch auf Leistungen der zahnmedizinischen Individualprophylaxe. Hierzu zählen Vorsorge- und Therapieleistungen wie das Erheben des Mundhygienestatus, Aufklärung zur Mundgesundheit, die lokale Fluoridierung der Zähne und die Versiegelung von kariesfreien Fissuren und Grübchen. Nur 59,4 Prozent der jungen Hamburg haben dieses Angebot genutzt, deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt, wo die Inanspruchnahme bei 65,7 Prozent liegt.