Pressemitteilung aus Hamburg

Keuchhusten längst nicht mehr nur Kinderkrankheit – Viele Erwachsene erkranken, weil sie nicht geimpft sind

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Hamburg, 7. August 2024 – In der Stadt erkranken in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Menschen an Keuchhusten. Einschließlich der 30. Kalenderwoche dieses Jahres weist das Robert Koch-Institut in seiner Statistik 194 Krankheitsfälle aus. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 48. „Einen Teil der Infektionen dürften Nachholeffekte der Corona-Pandemie ausmachen. Ähnliches ließ sich zuletzt bei den Ringelröteln beobachten. Eine weitere Ursache für die hohe Infektionsrate ist auch mangelnder Impfschutz bei Erwachsenen. Viele von ihnen halten Keuchhusten für eine Kinderkrankheit“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Laut Robert Koch-Institut treten inzwischen zwei Drittel aller Fälle bei Menschen über 19 Jahren auf. Die Erkrankten seien im Schnitt zwischen 35 und 42 Jahre alt. Das liege zum einen am demografischen Wandel und zum anderen daran, dass die Älteren häufig nicht gegen Keuchhusten geimpft seien. Klein empfiehlt Erwachsenen, ihren Impfstatus zu überprüfen und eine bestehende Lücke schließen zu lassen. Eine Pertussis, so der medizinische Fachbegriff, könne mehrere Wochen bis Monate andauern. Zudem könnten Ungeimpfte ältere Menschen und Babys anstecken, bei denen es zu schweren Komplikationen und lebensbedrohlichen Zuständen kommen könne.

Keuchhusten wird bei Erwachsenen häufig nicht erkannt

Verursacher für Keuchhusten sei das Bakterium Bordetella pertussis. Zweifelsfrei nachweisen lasse sich der Krankheitserreger durch einen Nasen-Rachen-Abstrich und eine Blutuntersuchung. „Keuchhusten verläuft bei Erwachsenen und Kindern nicht identisch. Der Husten ist bei Erwachsenen zwar langanhaltend, aber weniger heftig. Auch das typische Keuchen, Erbrechen und Fieber treten bei ihnen seltener auf als bei erkrankten Kindern. Das kann dazu führen, dass Keuchhusten bei Erwachsenen nicht immer diagnostiziert wird und wir eine hohe Dunkelziffer haben“, so Klein. In der Regel gebe es drei Krankheitsstadien. In den ersten ein bis zwei Wochen gleiche Keuchhusten einer starken Erkältung mit leichtem Fieber. In dieser Zeit sind die Infizierten am ansteckendsten. Danach beginne die sogenannte Anfallphase, mit krampfartigem Husten und keuchenden Geräuschen beim Einatmen. Kinder müssten sich nach einer Hustenattacke oft übergeben. In der dritten Phase klängen die Symptome ab, was bis zu zehn Wochen dauern könne.

Keine Immunität nach Erkrankung

An Keuchhusten könne man mehrfach erkranken. Nach einer überstandenen Infektion bestehe keine lebenslange Immunität gegen das Bakterium Bordetella pertussis. Deshalb sei die Impfung der beste Schutz. Erwachsene sollten sich einmalig immunisieren und die Impfung alle zehn Jahre auffrischen lassen. Weitere Informationen zu Keuchhusten unter barmer.de/s000544

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Mareike Rehberg-Sossidi
Pressesprecherin Barmer Hamburg
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