Hamburg, 20. Juli 2022 – Immer mehr Männer in der Stadt leiden unter Migräne. Das geht aus Daten des aktuellen Barmer Arztreports hervor. Demnach diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte bei knapp zweieinhalb Prozent der Männer in Hamburg im Jahr 2020 eine Migräne. Hochgerechnet sind das etwa 22.300 Betroffene. „Migräne ist in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer eine vorwiegend ‚weibliche‘ Krankheit. In Hamburg sind Frauen etwa drei Mal häufiger betroffen als Männer. Allerdings sehen wir bei den Männern eine höhere Steigerungsrate“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Der Anteil betroffener Männer sei innerhalb von zehn Jahren um 27 Prozent gestiegen, während er bei den Frauen im gleichen Zeitraum um 16 Prozent zugelegt habe. Die Ursache für diese Entwicklung gehe aus den Daten der Barmer nicht hervor. „Um herauszufinden, warum immer mehr Männer unter Migräne leiden, sind weitere Untersuchungen erforderlich“, so Klein. Denkbar sei, dass Umwelteinflüsse zugenommen hätten, die eine Migräne begünstigen könnten. Dazu zähle Stress. Möglich sei aber auch, dass sich immer mehr Männer zu dieser Krankheit bekennen und ärztliche Hilfe suchen.
Migräne betrifft eher jüngere Männer
Migräne kann in jedem Alter auftreten. Bei den hamburgischen Männern wurde die Diagnose im Jahr 2020 laut Barmer Arztreport am häufigsten bei den 20- bis 29-Jährigen gestellt. Von ihnen seien rund dreieinhalb Prozent betroffen. Die Diagnoserate sei im Betrachtungszeitraum um 54 Prozent gestiegen. Bei den Frauen in Hamburg gebe es mit rund zehn Prozent die höchsten Migräne-Diagnoseraten bei den 40- bis 59-Jährigen.
Mit Ausdauersport und Tagebuch Migräneattacken vorbeugen
Bei Migräne setzen Kopfschmerzattacken ein, die mit Symptomen wie Übel- und Appetitlosigkeit, Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen einhergehen. Die Kopfschmerzen treten einseitig auf und können zwischen vier und 72 Stunden andauern. Die Ursachen für eine Migräne sind noch nicht bis ins Detail erforscht. Die Krankheit kann erblich und hormonell bedingt sein, weshalb Frauen häufiger betroffen sind. Und es sind Faktoren bekannt, die eine Attacke auslösen können. Dazu zählen außer Stress unter anderem Schlafmangel, Koffein, Rotwein und Lärm. „Migräne ist nicht heilbar. Aber die Betroffenen können viel tun, um einer Attacke vorzubeugen. Ein Kopfschmerztagebuch kann dabei helfen, die Auslöser zu erkennen. Und regelmäßiger Ausdauersport ist nachweislich eine sehr gute Migräneprophylaxe“, sagt Barmer-Landeschefin Klein. Ebenso könnten Entspannungsübungen und eine geregelte Lebensweise dabei helfen, einer Schmerzattacke vorzubeugen.