Pressemitteilung aus Hamburg

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind zu dick

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Hamburg, 18. Juli 2022 – Die Zahl krankhaft übergewichtiger Kinder und Jugendlicher in der Stadt ist deutlich gestiegen. Das geht aus dem Barmer Arztreport hervor. Demnach diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2020 bei mehr als 14.100 unter 20-Jährigen Adipositas. Im Jahr 2010 waren es noch etwa 9.800. Innerhalb von zehn Jahren bedeutet das einen Anstieg um 44 Prozent. „Ungünstige Ernährung und Bewegungsmangel sind übergewichtsfördernde Alltagsgewohnheiten, die Kinder von ihren Eltern übernehmen und meist ihr Leben lang beibehalten. Eltern sollten hier ihre Rolle als Vorbild sehr ernst nehmen und gegebenenfalls ihren eigenen Lebensstil hinterfragen“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg.

Große regionale Unterschiede bei adipösen unter 20-Jährigen

Mit einer Quote von 4,1 Prozent krankhaft übergewichtiger Kinder und Jugendlicher liegt Hamburg auf Platz drei unter den alten Bundesländern. Nur in Bremen (4,5 Prozent) und Niedersachsen (4,11 Prozent) ist der Anteil höher. Bundesweiter Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern mit einer Quote von 5,7 Prozent vor Sachsen-Anhalt (5,1 Prozent) und Thüringen (4,6 Prozent). Den niedrigsten Anteil krankhaft übergewichtiger Kinder und Jugendlicher gibt es in Bayern mit 2,9 Prozent.

Studien deuten auf ungünstige Ernährungsgewohnheiten hin 

Untersuchungen zufolge greifen Kinder und Jugendliche häufig zu Süßigkeiten, zuckerhaltigen Getränken sowie Nahrungsmitteln mit ungesunden Fetten und selten zu Rohkost. Laut der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Koch-Instituts essen nur 14,1 Prozent der Kinder und Jugendlichen die empfohlene Menge von fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Stattdessen konsumieren die 3- bis 17-Jährigen im Durchschnitt mehr als einen halben Liter zuckerhaltige Getränke, rund 69 Gramm Süßwaren und zwölf Gramm süße Aufstriche pro Tag. „Die Sommerferien bieten eine gute Gelegenheit, Kinder durch gemeinsames Kochen an frische Lebensmittel heranzuführen. Außerdem sollte viel Zeit mit körperlichen Aktivitäten im Freien und möglichst wenig Zeit am Bildschirm verbracht werden“, so Barmer-Landeschefin Klein. 

Pressekontakt:

Mareike Rehberg-Sossidi
Pressesprecherin Barmer Hamburg
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