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Über die Hälfte der Mädchen ohne Impfschutz gegen HPV

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Hamburg, 11. September 2019 – Eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) zählt zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und gilt als Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs. Seit April 2016 steht für die HPV-Impfung ein Impfstoff zu Verfügung, der gegen neun verschiedene Virustypen schützt. Der Barmer-Arzneimittelreport 2019 zeigt, dass mehr als ein Drittel der Mädchen nicht gegen HPV geimpft wurde und dass 12,3 Prozent der Mädchen zwar eine erste Impfung, aber keine vollständige Immunisierung gegen HPV erhalten haben. „Über die Hälfte der bei der Barmer versicherten Hamburger Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren hat damit keinen Impfschutz gegen HPV-Infektionen. Deutschlandweit sind 53,1 Prozent der Betroffenen geimpft, in Hamburg allerdings nur 44,4 Prozent“, sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.

Fast 1.600 Todesfälle jedes Jahr

Eine Infektion mit HPV verläuft je nach verursachendem Virustyp unbemerkt, verursacht keine Beschwerden und heilt von selbst aus. Einige Virustypen können Feigwarzen verursachen, andere neben Gebärmutterhalskrebs auch Penis- oder Analkrebs hervorrufen. Nach Angaben des Robert Koch-Institutes erkranken jährlich 4.600 Frauen in Deutschland am Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs), das für 1.600 Todesfälle jedes Jahr verantwortlich ist.

Die Standardimpfung sollte für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten erfolgen. Erfolgt die HPV-Impfung erst im Alter von 15 oder mehr Jahren, sind zur Grundimmunisierung drei Impfungen erforderlich. Drei Impfungen sind auch erforderlich, wenn der Abstand zwischen erster und zweiter Impfung weniger als fünf Monate beträgt.

„Die HPV-Impfung ist ein Beispiel dafür, dass aufgrund des sich über mehrere Jahre erstreckenden Empfehlungszeitraums für die Impfung und der fehlenden Verbindung mit einem routinemäßig erfolgenden Arztbesuch nur ein kleiner Teil der zu Impfenden die Immunisierung erhält“, erläutert Frank Liedtke.

Weitere Informationen unter www.barmer.de/s000099.

Grafik HPV-Impfungen 2011-2017