Hamburg, 12. Januar 2022 – Fast jeder zehnte Einwohner der Stadt ist jährlich wegen eines allergischen Schnupfens in ärztlicher Behandlung. Nach einer Auswertung der Barmer betrifft das mehr als 180.000 Menschen oder 9,8 Prozent der Bevölkerung und damit relativ betrachtet so viele wie in keinem anderen Bundesland. Frauen (10,3 Prozent) sind etwas häufiger in Behandlung als Männer (9,2 Prozent). „Betroffene leiden während des gesamten Jahres unter Beschwerden wie Niesen und einer laufenden oder verstopften Nase. Dadurch unterscheidet sich eine Allergie gegen Hausstaubmilben oder Haustiere von einem saisonalen Heuschnupfen, der sich nur während des Pollenflugs bemerkbar macht“, erklärt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg.
Ursachen und Risikofaktoren
Eine Hausstauballergie entwickele sich meist im Kindes- und Jugendalter. „Die Beschwerden verursacht nicht der Hausstaub an sich, sondern Allergene, die sich vor allem im Kot von Hausstaubmilben befinden. Die winzigen Partikel verbreiten sich durch den Hausstaub“, erläutert Klein. Ein erhöhtes Risiko sei manchmal familiär bedingt. Umgebungsfaktoren wie Luftverschmutzung und Zigarettenrauch könnten Allergien ebenfalls begünstigen. Je nachdem, wie stark die Beschwerden ausgeprägt seien, fühlten sich Betroffene auch schlapp und müde, hätten tränende Augen oder angeschwollene Augenlider. Es könne auch zu asthmatischen Beschwerden wie Husten, pfeifender Atmung und Kurzatmigkeit kommen. Nachts und morgens seien die Beschwerden meist am stärksten, da sich in Matratzen, Kissen, Decken und Bettbezügen besonders viele Hausstaubmilben befinden.
Immuntherapie kann Beschwerden dauerhaft lindern
„Hausstaubmilben bedeuten normalerweise keine Gefahr für den Körper. Bei einer Allergie lösen sie jedoch Beschwerden aus. Denn das Immunsystem bildet Abwehrstoffe gegen die Allergene, weil es sie für schädlich hält und versucht, sie zu bekämpfen“, so Klein. Außer medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gebe es auch eine spezifische Immuntherapie, die so genannte Hyposensibilisierung. Dies sei eine Methode, um langfristig unempfindlicher gegen die Allergene zu werden.