Hamburg, 23. April 2020 – In Hamburg sind die Fehlzeiten und der Krankenstand im Jahr 2019 im bundesweiten Vergleich sehr niedrig ausgefallen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Barmer hervor. „Im Jahr 2019 fiel eine Erwerbsperson – und dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslosengeld-I-Empfänger – in Hamburg durchschnittlich 16,3 Tage krank bei der Arbeit aus. Nur die Beschäftigten in Baden-Württemberg, die 15,3 Tage im Job fehlten, können dies unterbieten. Die Erwerbstätigen in Hamburg waren zwei Tage weniger krank als der bundesweite Durchschnitt mit 18,2 Fehltagen“, sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. Auch der Krankenstand der Beschäftigten falle in Hamburg mit 4,47 Prozent im Vergleich niedrig aus. Das hieße von 1.000 Erwerbstätigen in Hamburg hätten im Jahr 2019 täglich 45 krankheitsbedingt im Job gefehlt, während im bundesweiten Durchschnitt 50 Erwerbstätige krankgeschrieben waren.
TOP 5-Krankheiten Grund für zwei Drittel der Fehltage
In der Hansestadt seien im Jahr 2019 mit mehr als einem Drittel (34 Prozent) die meisten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems, wie akute Atemwegsinfektionen, ausgestellt worden (bundesweit: 36,4 Prozent), so Liedtke. Im Vorjahr liege der Wert noch bei 35,7 Prozent. An zweiter Stelle seien 14,6 Prozent der Krankschreibungen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen, vor allem auf Rückenschmerzen (bundesweit: 18,3 Prozent). Der entfallende Anteil an den gesamten Arbeitsunfähigkeitstagen liege hier bei drei Arbeitsunfähigkeitstagen je Versicherte/n (bundesweit: vier AU-Tage). Auf Platz drei der häufigsten Krankmeldungen folge mit einem Anteil von 13 Prozent bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten, worunter die Ärzte insbesondere eine infektiöse Gastroenteritis und Kolitis angeben (bundesweit: 13,6 Prozent). Zur TOP-5-Liste gehören in Hamburg darüber hinaus Krankheiten des Verdauungssystems (z. B. Krankheiten der Mundhöhle, des Magens und des Darmes) mit einem Anteil von 9,8 Prozent (bundesweit: 12,5 Prozent), sowie Psychische Krankheiten und Angststörungen mit einem Anteil von 8,4 Prozent (bundesweit: 8,1 Prozent). Zusammen genommen seien diese fünf Krankheitsgruppen für zwei Drittel der durchschnittlich insgesamt 16,3 Krankheitstage in Hamburg verantwortlich.
Umfassende Datengrundlage
Krankenkassen erhalten Informationen zur Arbeitsunfähigkeit für Personen, die Anspruch auf Krankengeld haben. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslosengeld-I-Empfänger. Die Daten aus dem Barmer-Gesundheitsreport sind alters- und geschlechtsspezifisch standardisiert. Sie gelten damit kassenübergreifend für alle Erwerbstätigen in Hamburg.