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Ergotherapie in Hamburg am teuersten

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Hamburg (08.11.2016) Die Ergotherapie-Kosten je Versicherten in Hamburg liegen fast 120 Prozent über denen in Bremen und sind bundesweit am höchsten. Die Spanne reicht von 7,06 Euro in Bremen bis zu 15,45 Euro je Versicherten in Hamburg. Dies geht aus dem aktuellen Heil- und Hilfsmittelreport 2016 der Barmer GEK hervor.

Von 2013 bis 2015 ist die Zahl der Ergotherapeuten in Hamburg um vier Prozent und der Kostenblock im Bereich der Ergotherapie um über 15 Prozent gestiegen. Obwohl in Bremen in zwei Jahren die Anzahl der Ergotherapeuten um 20 Prozent gewachsen ist, sind die Kosten je Versicherten dort nur um 12,4 Prozent gestiegen.

„Die massiven regionalen Ausgabendifferenzen bei der Ergotherapie sind rein medizinisch und durch Vergütungsunterschiede nicht erklärbar. Offenbar gibt es sehr unterschiedliche Herangehensweisen bei deren Verordnung. Diese Entwicklung ist zumindest auffällig und führt zu der Frage, ob es hier nicht eine Art „angebotsinduzierter Nutzung“ gibt“, stellt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK in Hamburg, fest.

Während laut Report etwa in Nordrhein-Westfalen ein Ergotherapeut auf 10.753 Einwohner kommt, ist das Verhältnis in Hamburg einer zu 6.098. Anders als bei den Ärzten gibt es bei den Heilmittelerbringern keine Bedarfsplanung. Dies mag auch eine Erklärung für die erhebliche Streuung der Therapeutendichte in Deutschland sein. „Es gibt keinen Grund, warum einige Regionen fast doppelt so viele Ergotherapeuten brauchen sollten als andere. Eine genaue Bedarfsplanung ist dringend erforderlich“, fordert Frank Liedtke. 

Was ist Ergotherapie?

Unter Ergotherapie versteht man eine Therapieform, die Menschen jeden Alters unterstützt und begleitet, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von

Ergotherapie Kosten


Hamburg toppt Bremen bei den Ergotherapie-Kosten

Einschränkung bedroht sind. Eine Ergotherapie soll die Grob-­ und Feinmotorik der Betroffenen verbessern, zum Beispiel bei Kindern mit Störungen des Bewegungsablaufs, bei Menschen mit Krankheiten des zentralen Nervensystems oder bei Rheumatikern.

Die Ergotherapie umfasst auch Beratungen, etwa zur Anpassung von Schule, Arbeitsplatz, Wohnraum und Umfeld an krankheitsbedingte Einschränkungen. Im Sinne einer ganzheitlichen Sichtweise auf den Menschen, die von einer wechselseitigen Bedeutsamkeit menschlicher Handlungen auf die jeweilige personenbezogene Umwelt ausgeht, ist es das Ziel von Ergotherapie, diese Menschen bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Tätigkeiten in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken und somit Handlungsfähigkeit im Alltag wiederherzustellen oder zu erhalten, die Lebensqualität zu verbessern und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.