Hamburg, 3. Mai 2017 - Menschen mit Epilepsie fühlen sich oft niedergeschlagen oder depressiv. Hilfe bietet jetzt das neue Online-Selbsthilfe-Programm „desiconnect“. „Desiconnect liefert Erkrankten praktikable Tipps, wie sie Ängste, Stress und Sorgen bewältigen können und wie man mit Anfallsauslösern umgehen kann“, erläutert Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. „Außerdem wird veranschaulicht, welche Rolle Ernährung und Bewegung bei Epilepsie spielen“, so Liedtke weiter.
„Desiconnect“ ist ein gemeinsames Projekt des Hamburger Beratungsunternehmens GAIA AG und des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf, das von der Barmer unterstützt wird. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie kann „desiconnect“ kostenlos genutzt werden.
Unterstützung bei Sorgen, Stress und Ängsten im Alltag
In der Regel dauert ein epileptischer Anfall nur wenige Minuten, aber die Betroffenen sind oft verwirrt, wenn sie wieder zu sich kommen. „Nach einem epileptischen Anfall sind viele zunächst orientierungslos. Passiert das regelmäßig, womöglich mehrmals am Tag, kann das natürlich auch Folgen für die Psyche haben“, sagt der bei der Barmer beschäftigte Neurologe Dr. Thomas Giese. Genau hier setzt ‚desiconnect‘ an. „Betroffene können am Computer oder mit dem Smartphone das Programm aufrufen und sich bei Sorgen und Ängsten im Alltag wertvolle Unterstützung holen“, so Frank Liedtke.
Studie untersucht positiven Einfluss auf die Psyche
Die Methoden von „desiconnect“ sind wissenschaftlich fundiert. Das Online-Programm wurde von Ärzten und Psychologen der GAIA AG entwickelt und soll im Rahmen einer Studie evaluiert werden. Ziel ist es, die positiven Auswirkungen des Selbsthilfe-Programms zu belegen. Allein unter den Barmer Versicherten leben über 150.000 Menschen in Deutschland mit der Diagnose Epilepsie.