Pressemitteilung aus Hamburg

Barmer Zahnreport 2024: Mehr Versorgungsforschung bei Kieferorthopädie notwendig

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Hamburg, 2. September 2024 – Mädchen und Jungen in der Stadt erhalten häufiger eine kieferorthopädische Behandlung als im Bundesdurchschnitt. Dabei nehmen Mädchen die Therapie stärker in Anspruch als Jungen. Das zeigt der Barmer Zahnreport. Die Autoren haben dafür Daten von mehr als 50.000 Achtjährigen über einen Zeitraum von zehn Jahren, also bis zum 17. Lebensjahr, ausgewertet. Demnach standen 59,7 Prozent der Mädchen dieser Altersgruppe in kieferorthopädischer Behandlung nur 49,4 Prozent der Jungen gegenüber. Hamburg-weit lag die Rate der Inanspruchnahme bei 55,2 Prozent, bundesweit bei 54,7 Prozent. „Der Report betreibt keine Ursachenforschung, warum Mädchen häufiger eine Zahnspange erhalten. Allerdings gibt es Hypothesen, wonach sie ein höheres Eigeninteresse haben, möglicherweise angetrieben vom Wunsch nach ästhetischen Verbesserungen. Auch übertriebene elterliche Fürsorge kommt als Ursache infrage. Jungen treten dagegen eine Therapie trotz diagnostisch festgestelltem Bedarf häufiger nicht an oder brechen sie vorzeitig ab“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Kieferorthopädische Versorgung von Mädchen liege in allen Bundesländern konstant rund zehn Prozentpunkte höher als bei Jungen. Allein durch Kieferanomalien und Zahnfehlstellungen sei dieser Unterschied zwischen den Geschlechtern bei der Inanspruchnahme nicht zu erklären. Um den tatsächlichen Nutzen kieferorthopädischer Behandlungen besser beurteilen zu können, sei mehr Versorgungsforschung erforderlich

Hohe Behandlungsraten in Süddeutschland

Den Daten des Zahnreports zufolge waren in Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg die meisten Kinder und Jugendlichen in kieferorthopädischer Therapie. Die Raten der Inanspruchnahme lagen zwischen 57,3 und 59,7 Prozent. Im Norden war die Quote niedriger. Dennoch ist der Zugang zur kieferorthopädischen Versorgung für Kinder und Jugendliche in Hamburg sehr gut. Auf 10.000 von ihnen kommen 3,1 Fachärztinnen und Fachärzte für Kieferorthopädie. Eine vergleichbar hohe Facharztdichte gibt es bundesweit sonst nur in Hessen. 92 Prozent der kieferorthopädischen Behandlungen fanden in Hamburg in fachzahnärztlichen Praxen für Kieferorthopädie statt. Im Bundesdurchschnitt waren es 87 Prozent. Das bedeutet, dass in 13 Prozent der kieferorthopädischen Behandlungen allgemeine Zahnärzte ohne kieferorthopädischen Schwerpunkt die Leistungen erbracht haben.

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