Hamburg, 4. März 2021 – Die Auswertung des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports zeigt, dass 43,5 Prozent der Versicherten in Hamburg 2020 mindestens einmal aufgrund einer Krankheit arbeitsunfähig waren. „Dabei haben Frauen mit 47,7 Prozent eine höhere Arbeitsunfähigkeitsquote als Männer mit 39,9 Prozent" informiert Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg anlässlich des Weltfrauentages am 8. März. Die Arbeitsunfähigkeitsquote kennzeichnet den Prozentanteil der Versicherten mit mindestens einer Krankschreibung innerhalb eines Kalenderjahres. Im Jahres-schnitt waren Frauen insgesamt 17,8 Tage krankgeschrieben, die Männer 14,8 Tage. Der Krankenstand betrug 4,9 Prozent bei den Frauen und 4,1 Prozent bei den Männern.
Doppelbelastung aufgrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
„Dieser Befund lässt sich damit erklären, dass in den Berufen mit generell hohen Krankenständen wie Krankenpflegepersonal, Sozialarbeit und im Verkauf meistens Frauen beschäftigt sind“, so Frank Liedtke. Hinzu kommt oftmals eine Doppelbelastung aufgrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Verständnis bei den Arbeitgebern für diesen privaten Rollenkonflikt finden erwerbstätige Frauen oftmals leider immer noch nicht“, beklagt Liedtke. Generell sind berufstätige Frauen stärker belastet als die Männer. Der Grund: Sie tragen neben ihrer beruflichen Tätigkeit oft auch immer noch die alleinige Last des Haushalts, der Betreuung der Kinder bei den Schulaufgaben und der Behördengänge. Hier seien die Männer gefragt, das schnellstmöglich zu ändern und mehr Aufgaben im Haushalt, bei der Kinderbetreuung etc. zu übernehmen.