Hamburg, 7. November 2017 - Im Jahr 2016 wurde bei rund 11.500 Barmer-Versicherten (6,6 Prozent) eine Angststörung diagnostiziert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung waren folglich rund 118.000 Hamburger betroffen. Im Vergleich dazu erhielten 2012 nur 5,7 Prozent der Hamburger eine derartige Diagnose. Das ist das Ergebnis einer Analyse kasseneigener Daten. Innerhalb von fünf Jahren ist die Anzahl der Betroffenen danach in der Hansestadt um rund 16.000 gestiegen.
„Speziell in der Altersgruppe der über 50-Jährigen beobachten wir einen starken Anstieg – bei den Frauen etwas deutlicher als bei den Männern“, berichtet Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.
Frauen deutlich stärker betroffen
Deutlich häufiger erkranken die Frauen. Im Jahr 2016 waren 8,5 Prozent der weiblichen Versicherten in Hamburg in ärztlicher Behandlung (2012: 7,4 Prozent), bei den Männern 4,1 Prozent (2012: 3,5 Prozent). Bei Männern steigt der Anteil der betroffenen Versicherten ab dem Alter von 35 Jahren nahezu regelmäßig auf über vier Prozent der Versicherten; der höchste Wert liegt mit 6,7 Prozent in der Altersgruppe 60 bis unter 65 Jahre. Bei den Frauen liegt der Anteil betroffener Versicherter in den Altersgruppen 50 bis unter 65 Jahre mit Höchstwerten von 12,1 Prozent.
Ambulante Therapie empfehlenswert
Zur Therapie von Angststörungen empfehlen die Fachverbände in der Regel eine Psychotherapie/Verhaltenstherapie sowie eine medikamentöse Therapie. „Unsere Daten zeigen dabei, dass in den meisten Fällen eine ambulante Therapie ausreichend ist. Denn nur wenige Versicherte benötigen eine stationäre Versorgung im Krankenhaus“, so Liedtke. Mit der Diagnose Angststörungen wird durchschnittlich einer von 24 Patienten stationär im Krankenhaus behandelt.
Mehr zum Thema Angststörung unter www.barmer.de/s000835.