Hamburg, 4. Januar 2023 – Nach den Schlemmertagen an Weihnachten und Silvester gehört für immer mehr Menschen der „trockene Januar“ zu den Neujahrsvorsätzen. „Dry January“ ist also nicht etwa eine hippe Ginsorte, sondern der Name einer 2013 in England ins Leben gerufenen Gesundheitskampagne. Ziel ist es, den gesundheitlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums vorzubeugen. „Wer einen Monat auf Alkohol verzichtet, kann sich über besseren Schlaf, weniger Kopfschmerzen und ein geringeres Körpergewicht freuen. Auch das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit profitieren von einer temporären Abstinenz, ebenso das Herz-Kreislaufsystem und die Leber“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. In der Hansestadt gebe es überdurchschnittlich viele Menschen mit Suchterkrankungen.
Überdurchschnittlich viele Suchtkranke in Hamburg
Wie aus dem Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervorgeht, leiden in Hamburg von 1.000 Einwohnern 21,8 an einer Suchterkrankung. Das sind 18 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt, der bei 18,4 Betroffenen je 1.000 Einwohnern liegt. Dabei sind in Hamburg Männer mit 28,3 Betroffenen je 1.000 fast doppelt so häufig suchtkrank wie Frauen (15,1 je 1.000). „Der Dry January bietet einen guten Anlass, das eigene Trinkverhalten zu hinterfragen und neue, gesündere Gewohnheiten zu entwickeln. Wer den einmonatigen Verzicht als große Herausforderung empfindet, zeigt vielleicht schon erste Anzeichen einer Sucht auf und benötigt gegebenenfalls Hilfe“, so Klein.
Die Barmer bietet unter barmer.de/a006509 einen Selbsttest an, mit dem das eigene Suchtrisiko anhand der Beantwortung von zehn Fragen eingeschätzt werden kann.