„Ambulantisierung – wie kann sie gelingen und was bedeutet sie für die Hamburger Gesundheitslandschaft? Worauf müssen sich Kliniken, Praxen und Patienten einstellen?“ So lautete der Titel der jüngsten politischen Veranstaltung der Barmer Landesvertretung Hamburg. Außer Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Politik waren auch Leistungserbringer sowie Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden in die Speicherstadt gekommen, um gemeinsam zu diskutieren.
Aus Sicht der niedergelassenen Ärzte berichtete Caroline Roos, stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. Sie unterstrich, ein Systemwechsel hin zu mehr ambulanten Operationen sei eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitssystems. Über die Notwendigkeit der Ambulantisierung herrsche grundsätzlich Einigkeit. Als Bedingungen für einen gelingenden Strukturwandel nannte sie jedoch gleiches Geld für gleiche ärztliche Leistungen, gleiche Bedingungen für Krankenhäuser und Niedergelassene sowie – in einer Initialisierungsphase von drei bis fünf Jahren – Anreize für mehr ambulante Operationen, damit die Kosten des notwendigen Strukturwandels verlässlich refinanziert werden.
Jörn Wessel, Zweiter Vorsitzender der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, betonte, die Positionen lägen nicht weit auseinander. Er sieht allerdings noch ungeklärte Fragen insbesondere bei der Nachsorge von ambulant operierten Patienten. Beim Thema Vergütung erachtet er eine Honorierung als sinnvoll, die einen Anreiz zum ambulanten Operieren biete und in den Folgejahren sukzessive abgesenkt werden könne.
Entscheidend sei, dass alle miteinander im Dialog blieben, sagte Barmer Landesgeschäftsführerin Dr. Susanne Klein: „Ambulant vor stationär – an diesem Grundsatz wollen wir unser Handeln stärker ausrichten. Das ist auch der Wunsch der Patientinnen und Patienten.“ Wichtig sei eine gute Verknüpfung ambulanter und stationärer Versorgung.