Im Jahr 2017 sind in Berlin und Brandenburg mehr als 27.000 Menschen neu an Krebs erkrankt. Dennoch nehmen verhältnismäßig wenig Versicherte die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wahr.
„Zu den häufigsten Krebserkrankungen gehören Darmkrebs, Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern. Gerade diese Krebserkrankungen können im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen früh erkannt werden“, sagte Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg, anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar 2020.
Nur rund jeder zehnte Mann geht zur Früherkennung
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen bei Frauen und Männer gehören zu den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Dabei werden Brüste und Prostata nach Auffälligkeiten untersucht. Von den Männern, die ab 45 jährlich zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung gehen können, haben im Jahr 2017 in Brandenburg nur 12,3 Prozent und in Berlin nur 10,9 Prozent diese Chance wahrgenommen. Von den Frauen, die sich ab 30 Jahren auf Brustkrebs hin untersuchen lassen können, waren es im gleichen Jahr in Berlin 39,2 Prozent und in Brandenburg 42,8 Prozent. Der Bundes-durchschnitt lag bei Männern bei rund 11,4 und bei Frauen bei 39,6 Prozent.
Inanspruchnahme von Darmkrebsfrüherkennung bricht ein
Auch die Früherkennungsuntersuchungen für Darmkrebs nehmen viele Versicherte nicht wahr. Nahmen im Jahr 2012 rund 151.000 Berliner und 126.000 Brandenburger einen entsprechenden Stuhl-Test in Anspruch, waren es im Jahr 2017 nur noch knapp 107.000 in Berlin 98.000. in Brandenburg. Zur Früherkennung von Darmkrebs können alle gesetzlich versicherten Frauen und Männer zwischen 50 und 54 jährlich einen immunologischen Stuhltest beim Hausarzt oder bei bestimmten Fachärzten durchführen lassen. Ab 55 Jahren kann man sich entweder für die Darmspiegelung mit einer Wiederholung nach zehn Jahren oder für den Stuhltest alle zwei Jahre entscheiden.