Eine Spritztour auf dem Motorrad, eine Runde Kegeln oder eine flotte Sohle aufs Parkett legen, diese und weitere spannende Aktivitäten bereichern den Alltag der Bewohner des Domicil-Seniorenpflegeheims Residenzstraße in Berlin-Reinickendorf und der Seniorenresidenz Luisengarten in Potsdam. Beide Einrichtungen nehmen an der zweiten Pilotphase teil, bei der die Spielekonsole namens MemoreBox getestet wird. Die therapeutischen Videospiele der MemoreBox helfen, die körperlichen und geistigen Fähigkeiten von Pflegebedürftigen zu fördern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Initiiert wurde das innovative Pilotprojekt von der Barmer und dem Digital Health Start-up RetroBrain R&D GmbH.
Für die Umsetzung des Projekts haben sich die Partner prominente Unterstützung geholt. Für Brandenburg hat Ministerpräsident Dietmar Woitke die Schirmherrschaft übernommen, für Berlin Boris Velter, Beauftragter für Charité und Vivantes / Gesundheitsstadt Berlin 2030.
Innovative Gesundheitsförderung im Pflegealltag
Für die virtuellen Aktivitäten wie Motorradfahren, Tanzen oder Postaustragen benötigen die Teilnehmer keine Steuerungsinstrumente wie bei konventionellen Spielkonsolen. Ein Kamerasensor erfasst schon sehr leichte Bewegungen der Spielenden. So können Pflegebedürftige an den Spielen teilnehmen, auch wenn sie geistig oder körperlich eingeschränkt sind und zum Beispiel im Rollstuhl sitzen. Die Spiele enthalten verschiedene therapeutisch-präventiv-rehabilitativ wirksame Elemente, die unter anderem aus Erkenntnissen der Geriatrie, der Neuropsychologie sowie der Physio- und Musiktherapie entwickelt wurden.
Erste Evaluation lieferte positive Ergebnisse
Die MemoreBox wurde in einer ersten Pilotphase in zwei Berliner und Hamburger Einrichtungen über 18 Monate getestet und evaluiert. Bei Bewohnern, die zwei bis drei Mal in der Woche an der MemoreBox spielten, zeigte sich eine Stärkung der geistigen Leistungsfähigkeit, der Stand- und Gangsicherheit, der Motorik , Ausdauer, und Koordinationsfähigkeit. Darüber hinaus konnten die sozialen Bindungen unter den Bewohnern gestärkt werden. Nun begleiten drei Universitäten das bundesweite Projekt in 100 Pflegeeinrichtungen, darunter sechs in Berlin. Mehr
Informationen zur MemoreBox hier.