Rund zehnte in Berlin und Brandenburger ist wegen Kopfschmerzen in ärztlicher Behandlung. Das geht aus Analysen der Barmer hervor. Demnach erhielten 350.155 Berliner und 225.242 Brandenburger im Jahr 2015 eine Kopfschmerzdiagnose. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von10,4 Prozent in Berlin 9,43 Prozent in Brandenburg. Der Bundesdurchschnitt lag bei 9,32 Prozent.
„Die Dunkelziffer dürfte bei Kopfschmerzen weit höher liegen, da viele Betroffene zunächst zu freierhältlichen Schmerzmitteln greifen. Wer regelmäßig unter Kopfschmerzen leidet, sollte unbedingt zum Arzt gehen“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
Junge Menschen am häufigsten betroffen
Ausgerechnet die jungen und vermeintlich gesunden Menschen leiden am häufigsten unter Kopfschmerzen. So stieg die Diagnoserate in der Altersgruppe der 18- bis 27-Jährigen am stärksten, von zehn Prozent im Jahr 2005 auf 14,3 Prozent im Jahr 2015. Dieser Trend lässt sich auch in Brandenburg feststellen. So wurden allein in der Prignitz bei 18,99 Prozent der 18- bis 27-Jährigen Kopfschmerzen diagnostiziert.
Brandenburger schlucken die meisten Migräne-Mittel
Regionale Auffälligkeiten gibt es auch bei der Verordnung von Migräne-Mitteln. In Brandenburg werden deutschlandweit die meisten Präparate gegen Migräne verordnet nämlich bei 0,99 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2015. Bundesweit erhielten hingegen nur 0,93 Prozent eine entsprechende Verordnung. Das entspricht rund 760.000 Migräne-Patienten bundesweit und über 24.000 in Brandenburg.
„Einige Migräne-Mittel können verheerende Nebenwirkungen entfalten, nämlich Kopfschmerzen“, warnt Leyh. Patienten sollten sich deshalb streng an die ärztlichen Vorgaben richten und Migräne-Mittel nur über einen begrenzten Zeitraum einnehmen, da sonst ein Teufelskreislauf aus Tablettenkonsum und Kopfschmerzen beginnen könne. Wie bei anderen Krankheitsbildern, gibt es auch für Kopfschmerzen Präventionsmöglichkeiten. „Wer regelmäßig Sport treibt oder mit Entspannungskursen dem Stress des Alltages etwas entgegensetzt, der tut auch was gegen Kopfschmerzen“, sagt Leyh.