Was bedeutet es, eine moderne Krankenkasse in Berlin zu leiten? Die STANDORTinfo sprach mit Markus Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Barmer in Berlin über den Nutzen von Geschäftsstellen, englischsprachige Kunden und Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Herr Schmidt, die größte Regionalgeschäftsstelle der Barmer in der Karl-Liebknecht-Straße wurde Anfang April geschlossen. Ist Ihnen der Abschied vom Alexanderplatz schwer gefallen?
Unsere Geschäftsstelle am Alexanderplatz wurde sehr gut besucht. Aber wir mussten die Räume aufgeben, weil das gesamte Gebäude saniert wird. Unser neues Quartier in der Schönhauser Allee 120 wurde aber gut angenommen. Schon am Tag der Eröffnung hatten wir mehr als 150 Kunden.
Die Barmer führt bundesweit eine Reorganisation durch, die in Berlin bereits abgeschlossen ist. Was hat sich für die Kunden geändert?
Wir haben in den vergangenen zwei Jahren neue Geschäftsstellen zum Beispiel in Friedrichshain-Kreuzberg, in Tempelhof-Schöneberg und eben jetzt in Pankow eröffnet. Allen Geschäftsstellen liegt ein einheitliches Konzept zugrunde, nicht nur den zehn in Berlin, sondern bundesweit. Überall gelten einheitliche Öffnungszeiten. Abgetrennte Beratungsinseln ermöglichen eine vertrauliche Gesprächsatmosphäre. Einfache Angelegenheiten können schnell am Empfangsschalter erledigt werden.
Warum investiert die Barmer in ihre Geschäftsstellen? So gut wie alle Angelegenheiten lassen sich doch heute auch online erledigen.
Nun ja, wir haben in Berlin rund 470.000 Versicherte, da braucht man schon ein paar Anlaufstellen. Aus Kundenbefragungen wissen wir, dass unsere Versicherten Flexibilität haben wollen, auf welchem Weg Sie uns kontaktieren. Deshalb investieren wir verstärkt auch in unsere Telefonberatung, unsere Online-Angebote und in die Entwicklung neuer Service-Apps. Unsere Geschäftsstellen sind aber weit mehr als Kundenberatungszentren. Unsere Mitarbeiter dort sind Netzwerker vor Ort. Sie gehen auf Unternehmen, Kitas und Schulen zu, und schließen Kooperationen zur gesundheitlichen Prävention.
Bevor Sie als Hauptgeschäftsführer nach Berlin kamen, haben Sie für die Barmer in Bielefeld gearbeitet. Was ist in der Hauptstadt anders?
Ach, der störrische Westfale unterscheidet sich eigentlich gar nicht so sehr vom schnoddrigen Berliner. Aber Spaß beiseite. Berlin ist eine Weltstadt. Und das merken wir in jeden Tag. Amtssprache deutsch können Sie da vergessen. Wir beraten immer mehr Kunden auf englisch. Gerade die Start-Up-Szene, die in Berlin unheimlich wächst, zieht junge Leute, meist IT-Experten, aus der ganzen Welt nach Berlin.
Und die lassen sich bei der Barmer versichern?
Ja, denn wir haben gute Kontakte in die Start-Up-Szene. Viele Start-Ups haben nämlich erkannt, was etablierte Firmen zum Teil noch verschlafen. Um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, brauchen sie ein überzeugendes Employer Branding. Und dazu gehört ein gutes Betriebliches Gesundheitsmanagement. Genau hier treffen sie auf das Know-how der Barmer. Wir können für jedes Unternehmen eine gesundheitliche Analyse erstellen und leiten daraus maßgeschneiderte Empfehlungen und Präventionsangebote ab, die die Mitarbeiter ansprechen. So überzeugen wir auch junge IT-Spezialisten, dass ihre Gesundheit bei uns in den besten Händen ist.