Die Berliner Start-ups „Lindera“ und „Selfapy“ sind die Gewinner des Digital Health Wettbewerbs der Barmer. Start-ups, Gründer und junge Unternehmer waren aufgerufen, sich mit ihren digitalen Lösungen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Suchtprävention und Gesundheitskompetenz zu bewerben. Am 15. März 2018 präsentieren die sieben Finalisten ihre Projekte vor der Jury der Barmer.
Gewichtsreduktion und Sturzprävention per App
„Selfapy“ ist eine von Psychologen entwickelte App, die Menschen mit starkem Übergewicht dabei unterstützt, abzunehmen. Die App bietet Trainingsmodule in Form von Videos und Texten. Begleitet werden die Nutzer von Psychologen am Telefon oder via Chat. „Meist steckten hinter der Lust auf Süßem nicht Hunger, sondern andere emotionale Bedürfnisse,“ sagt Nora Blum von Selapy. Die App geht mit dem User zum Beispiel auf Ursachensuche von Ess-Attacken und schlägt Alternativen vor. „Statt der Griff zu Schokolade, kann auch der Griff zum Telefonhörer und ein Gespräch mit der besten Freundin den Heißhunger stillen“, so Blum. Erste Erfahrungen geben dem Konzept von „Selfapy“ recht. Die Durchhaltequote der User beträgt 90 Prozent.
Zweiter Gewinner ist „Lindera“. Die App soll helfen, Stürze von älteren Menschen zu vermeiden. Diana Heinrichs, die die App mitentwickelt hat, weiß worauf es dabei ankommt. „Wir haben unsere Großmutter gut zehn Jahre zu Hause gepflegt. Zu schauen, dass nirgends Stolperfallen sind, war immer ein großes Thema. Die App analysiert den individuellen Gang sowie das persönliche Umfeld und erstellt daraus Hinweise für Angehörige oder Pflegedienste. Mehrere hundert User haben sich die App bereits heruntergeladen.
Unterstützung auf dem Weg in den Markt
„Die Einsendungen zum Digital Health Wettbewerb haben gezeigt, wie einfallsreich und unterschiedlich die Ansätze zur Prävention und Gesundheitsförderung sein können. Die digitalen Ideen von heute prägen das Gesundheitswesen der Zukunft“, sagte Mani Rafii, Vorstandsmitglied der Barmer und Schirmherr des Digital Health Wettbewerbs. Die beiden Gewinner bekommen Experten der Barmer an die Seite gestellt, die sie dabei unterstützen, die Anwendung so weiterzuentwickeln, dass sie für die Gesetzlichen Krankenversicherung erstattungsfähig sind.