Er verursacht zunächst keine Schmerzen, kann aber zu lebensgefährlichen Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Rund 831.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger leiden an Bluthochdruck. Das entspricht rund 33,2 Prozent der Bevölkerung. In Berlin sieht es nur wenig besser aus. Hier wurde bei rund 1 Millionen Menschen Bluthochdruck diagnostiziert. Das entspricht rund 28 Prozent der Berliner Bevölkerung. Damit leiden in beiden Bundesländern mehr Menschen an Hypertonie als im Bundesdurchschnitt, der im Jahr 2017 bei 28,6 Prozent lag.
„Wer längere Zeit Warnsignale wie Ohrensausen, Schwindel, Nasenbluten oder Kurzatmigkeit verspürt, sollte seinen Blutdruck kontrollieren“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Berlin/Brandenburg. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belaste die Gefäße und sei Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, könne Nierenschäden verursachen und müsse daher behandelt werden.
Ab 140 zu 90 liegt eine Hypertonie vor
Ein Blutdruck von 120 zu 80 mmHg ist normal, ab einem Wert von 140 zu 90 mmHg liegt eine Hypertonie vor. „Der Blutdruck kann in der Arztpraxis kontrolliert werden. Es gibt aber auch gut handhabbare Geräte, mit denen jeder seinen Blutdruck selbst regelmäßig prüfen kann. Mit einer gesunden Lebensweise lassen sich die Risiken für Bluthochdruck deutlich minimieren“, so Leyh. Wer zum Beispiel mit Rauchen aufhöre, Sport treibe, den Konsum von Salz und Alkohol reduziere oder seiner Stressbelastung bewusst entgegenwirke, stärke sein Herz-Kreislauf-System.
Bei vielen Menschen sei Bluthochdruck aber ideopathisch, das heißt, es gibt keine medizinisch erkennbaren Ursachen. In diesem Fall, und wenn eine Umstellung von Lebensgewohnheiten nicht hilft, lässt sich der Blutdruck durch Medikamente senken. Hier ist eine enge Abstimmung mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin wichtig. Denn der Nutzen dieser Medikamente ist nicht für jeden gleich. Außerdem können Blutdrucksenker Nebenwirkungen haben.
Regionale Unterschiede
Bei Hypertonie-Diagnosen gibt es deutliche regionale Unterschiede. Demnach war die Betroffenenrate im Jahr 2017 mit 35,1 Prozent in Sachsen-Anhalt am höchsten und in Bremen mit 24,6 Prozent am niedrigsten. Insgesamt wurde Bluthochdruck in den neuen Bundesländern häufiger diagnostiziert und zwar bei 34,5 Prozent der Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern, 34,1 Prozent in Thüringen, und 32,1 Prozent in Sachsen.