Beschäftigte in Post- und Zustelldiensten und Fahrzeugführer sind starken gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Sie waren im vergangenen Jahr um bis zu 66 Prozent länger krankgeschrieben als Beschäftigte anderer Berufe. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Barmer hervor. Beschäftigte in Post- und Zustelldiensten waren demnach im vergangenen Jahr im Durchschnitt 33 Tage und Kraftwagenfahrer 28,8 Tage krankgeschrieben. Der berufsübergreifende Durchschnitt lag bei 18,9 Fehltagen. Brandenburg betrifft der hohe Krankenstand in diesen beiden Berufsgruppen besonders. Gemeinsam machen sie in Brandenburg über fünf Prozent aller versicherungspflichtigen Beschäftigten aus und damit so viel, wie in keinem anderen Bundesland. „Arbeitgeber sollen auch im eigenen Interesse den gesundheitlichen Belastungen am Arbeitsplatz mit Präventionsmaßnahmen begegnen. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement lässt sich in allen Unternehmen, egal welcher Größe und Branchenzugehörigkeit mit Unterstützung der gesetzlichen Krankenversicherung umsetzten“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
Muskel-Skelett-Erkrankungen Hauptursache für Krankschreibungen
Bei den Post- und Zustelldiensten machten im vergangenen Jahr Muskel-Skelett-Erkrankungen 35,1 Prozent aller Krankschreibungen aus, bei Fahrzeugführern 29,6 Prozent. Der berufsgruppenübergreifende Wert lag bei 22,1 Prozent. Verletzungen verursachten in beiden Berufsgruppen über 14 Prozent der Krankschreibungen, während der berufsgruppenübergreifende Durchschnitt bei 11,5 Prozent lag. Fahrzeugführer waren außerdem doppelt so häufig wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen arbeitsunfähig als der berufsübergreifende Durchschnittsbeschäftigte. Sie machten bei Fahrzeugführern 6,8 Prozent aller Krankschreibungen aus. „Die gesundheitlichen Belastungen in den vermeintlich einfachen Dienstleistungsberufen sind sehr komplex. Die gesetzlichen Krankenkassen können mit Hilfe von individuellen Analysen die richtigen Präventionsmaßnahmen für die Beschäftigten finden“, so Leyh. Immer häufiger würden dabei Gesundheits-Apps eingesetzt.