Die Grippe- und Erkältungswelle hat im vergangenen Jahr für hohe Krankenstände in Berlin und Brandenburg gesorgt. Das geht aus dem Barmer-Gesundheitsreport 2019 hervor. Demnach waren im Jahr 2018 von 100 Beschäftigten in Brandenburg rund 26,6 wegen einer Atemwegsinfektion krankgeschrieben, das sind rund drei mehr als im Vorjahr. In Berlin waren es mit 22,9 Tagen 2,2 mehr als im Jahr 2017. Der Bundesdurchschnitt lag bei 20,8 Tagen (2017: 18,4). „Risikogruppen, wie zum Beispiel Beschäftigte mit Publikumsverkehr, sollten sich bereits im Herbst durch eine Schutzimpfung für die nächste Grippe-Saison wappnen,“ rät Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
Rückenschmerzen zweithäufigster Grund für Krankschreibung
Neben Atemwegsinfektionen sind Rückenschmerzen der häufigste Grund für eine Krankschreibung. In Brandenburg waren im Jahr 2018 von 100 Beschäftigten 8,5 wegen Rückenschmerzen krankgeschrieben, in Berlin 6,6, der Bundesdurchschnitt lag bei 7,1. „Die beste Medizin gegen Rückenschmerzen ist Bewegung,“ so Leyh. Wer Motivationsschwierigkeiten habe, im Alltag etwas für den Rücken zu tun, sollte Apps mit konkreten Übungsanleitungen und Erinnerungsfunktion ausprobieren. Rückenschmerzen könnten aber Ausdruck psychischer Probleme sein . Wer über mehrere Wochen an Rückenschmerzen leide, sollte zum Arzt gehen.
Unterschiede zwischen Berlin und Brandenburg
Insgesamt waren Arbeitnehmer in Brandenburg im Jahr 2018 durchschnittlich 22 Tage krankgeschrieben, in Berlin 19,1 Tage. Eine Krankschreibung dauerte in Brandenburg im Durchschnitt 14,4 Tage und in Berlin 14,8 Tage. Das heißt, Brandenburger sind zwar häufiger krankgeschrieben als Berliner, dafür aber nicht so lange. Der Krankenstand lag im Jahr 2018 in Brandenburg bei 6,04 Prozent (2017: 5,9 Prozent) in Berlin bei 5,24 (2017: 5,19). Das heißt, an einem durchschnittlichen Kalendertag des vergangenen Jahres waren von 1.000 Beschäftigten rund 60 beziehungsweise rund 52 krankgemeldet