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Früherkennungsuntersuchungen alleine reichen nicht

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Potsdam (13.09.2016) Obwohl die Brandenburger häufig zu zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen gehen, leiden sie überdurchschnittlich häufig an Karies und Parodontose. Zahnersatzleistungen werden nirgendwo so stark in Anspruch genommen wie in Brandenburg. Das geht aus dem Zahnreport 2016 der Barmer GEK hervor. "Die Ergebnisse des Zahnreports zeigen, dass zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen alleine nicht reichen. Tägliches Zähneputzen muss zum festen Tagesablauf zu Hause, in Kitas, Schulen und Horten gehören. Eltern müssen mit gutem Vorbild voran gehen und ihren Nachwuchs möglichst früh vermitteln, wie wichtig das Zähneputzen ist und zu welchen nicht wieder rückgängig zu machenden Schäden ein Schlendrian führt", sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK Berlin/Brandenburg.

Dass regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen aber keinesfalls ausreichen, Zahnerkrankungen zu verhindern, wird bei den sechs bis 18-Jährigen deutlich. 67 Prozent von ihnen nahm im Jahr 2014 eine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung in Anspruch. Trotzdem bekamen 19,1 Prozent von ihnen mindestens eine Zahnfüllung, während der Bundesdurchschnitt 17,6 Prozent betrug. Häufiger als die Brandenburger unter 18-Jährigen gingen nur die Altersgenossen in Thüringen (73,8 Prozent), Sachsen (72,6 Prozent) und Bayern (71,3 Prozent) zur zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung.

Auch bei anderen Zahnerkrankungen liegt Brandenburg über dem Bundesdurchschnitt. Wegen Parodontose wurden im Jahr 2014 in Brandenburg 15,3 je 1.000 Versicherte behandelt, im Bundesdurchschnitt 13,7 je 1.000 Versicherte. Große regionale Unterschiede innerhalb Brandenburgs gibt es beim Zähneziehen. Einwohner des Landkreises Oder-Spree unterziehen sich häufig einer Extraktion. Die Rate von 15,1 gezogener Zähne pro 100 Personen lag hier im Jahr 2014 auch über dem Bundesdurchschnitt von 12,8. Beim Zahnersatz ist Brandenburg mit einer Inanspruchnahme von 15 Prozent bundesweiter sogar Spitzenreiter. Diese betrugen im Bundesdurchschnitt 13,6 Prozent. Hier vertrauen die Brandenburger auf die Regelversorgung der Krankenkassen und zahlen mit einem Eigenanteil von 51 Prozent im Bundesvergleich wenig aus eigener Tasche zu. Der durchschnittliche Bundesbürger zahlte im Jahr 2014 insgesamt 57 Prozent zu.

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