Berlin, 27. Januar 2023 – Knapp 22 Prozent der Berliner Männer waren im Jahr 2021 zur Krebsvorsorge beim Hausarzt. Noch seltener nahmen nur die Männer im Saarland, in Bayern und in Schleswig-Holstein hausärztlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen mit Anteilen von 19,7 Prozent, 20,5 Prozent und 21,1 Prozent in Anspruch. Das teilt die Barmer anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar mit. „Früherkennungsuntersuchungen können Leben retten. Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Nicht ohne Grund ist Krebsvorsorge Kassenleistung“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
Corona-Pandemie nicht alleine Schuld an rückläufigen Zahlen
Die niedrige Inanspruchnahme führt die BARMER nicht alleine auf die Hochphase der Corona-Pandemie zurück, in der viele Menschen aus Angst vor einer Ansteckung auf Arztbesuche verzichteten. Schon seit dem Jahr 2010 nehme die Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen bei Berliner Männern schleichend ab. Damals lag sie laut BARMER noch bei 24,2 Prozent. Bei Berliner Frauen lag die Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in den vergangenen Jahren hingegen immer deutlich über 40 Prozent.
Prostata-, Darm- und Hautkrebs bei Vorsorge im Fokus
Bei einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung für Männer führt der Hausarzt beziehungsweise die Hausärztin eine gezielte Anamnese durch sowie eine Tastuntersuchung des Genitalbereichs und der Lymphknoten. Alle gesetzlich versicherten Männer ab 45 Jahren können eine solche Untersuchung in Anspruch nehmen. Darüber hinaus können Männer und Frauen ab 35 Jahren alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening durchführen lassen. Hier lag die Inanspruchnahme im Jahr 2021 bei Berliner Männern bei rund 8,2 Prozent und bei Berliner Frauen bei 10,4 Prozent. Einen immunologischen Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs ließen in Berlin 4,2 Prozent der Männer und 6,6 Prozent der Frauen im Jahr 2021 durchführen. Laut statistischem Landesamt verstarben im Jahr 2021 in Berlin 8.981 Menschen an einer Krebserkrankung. Nach Herzkreislauferkrankungen ist Krebs die häufigste Todesursache.