Berlin, 27. September 2019 – Psychische Erkrankungen sind in Berlin der häufigste Grund für eine Krankschreibung. Darauf weist die Barmer anlässlich des Tags der Depression am 1. Oktober hin. Im vergangenen Jahr machten psychische Erkrankungen in der Hauptstadt 19,8 Prozent aller Krankschreibungen aus, gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen (19,2 Prozent) und Erkrankungen des Atmungssystems (16,5 Prozent).
„Angesichts der hohen Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen sollten Unternehmen stärker auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement setzen, das seelische Belastungen wie Dauerstress minimiert“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
Lange Krankschreibungen wegen schwieriger Behandlung
Im Durchschnitt waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Berlin im vergangenen Jahr rund 3,8 Tage wegen einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben. Die Fehlzeiten sind hier so hoch, weil deren Behandlung zeitintensiv ist und gegebenenfalls einen stationären Aufenthalt erfordert. Im vergangenen Jahr dauerte eine Krankschreibung wegen psychischer Leiden im Bundesdurchschnitt rund 45 Tage und somit länger als die Fehlzeit bei einer Krebserkrankung, die durchschnittlich rund 41 Tage je Fall betrug.
Online-Trainings für Achtsamkeit und seelisches Gleichgewicht nutzen
Arbeitgeber, die den Krankenstand senken wollen, könnten bei der Barmer Workshops, Impulsvorträge oder Schulungen für Führungskräfte und Arbeitnehmer zu Aspekten der seelischen Gesundheit buchen, so Leyh. Aber auch jeder Einzelne, könne etwas für die seelische Gesundheit tun. „Wer sich leicht stressen lässt und häufiger ein Tief hat, kann mit Online-Trainings versuchen, das seelische Gleichgewicht zu stabilisieren“, sagt Leyh. Evidenzbasierte Trainings, wie zum Beispiel PRO MIND, ersetzten zwar keine Therapie, könnten aber wertvolle Hinweise geben und Auswege aus Krisen aufzeigen.