Berlin, 28. September 2017 - Die meisten pflegebedürftigen Menschen in Brandenburg, werden von Angehörigen zu Hause betreut. Dies geht aus dem aktuellen Pflegereport der Barmer hervor. „Wie gepflegt wird, ob allein durch Angehörige, mithilfe eines ambulanten Pflegedienstes oder vollstationär hängt offenbar mit vom Wohnort ab. Angesichts der deutlichen Unterschiede in Brandenburg muss Pflege regional gedacht werden“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
Am deutlichsten fallen die regionalen Unterschiede in der vollstationären Pflege aus. Während in Cottbus ein Drittel aller Pflegebedürftigen in einem Heim leben, sind es in der Uckermark nicht einmal 12 Prozent. Der Landkreis mit den meisten pflegenden Angehörigen ist Oder-Spree. Hier werden 45,86 Prozent der Pflegebedürftigen ausschließlich von Angehörigen betreut, in Cottbus nur 24,44. Im Durchschnitt werden in Brandenburg 38,49 Prozent der Pflegebedürftigen von Angehörigen betreut, 36,52 Prozent erhalten Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes, 22,64 Prozent leben in einer vollstationären Einrichtung und 1,95 Prozent in einer Behinderteneinrichtung. Pflegenden Angehörigen kommt somit eine große Bedeutung zu.
Bundesweit ist der Anteil der pflegenden Angehörigen, die eine Verhinderungspflege beantragt haben, von 11,6 Prozent im Jahr 2011 auf 16,1 Prozent im Jahr 2015 angestiegen. Die Verhinderungspflege ermöglicht ihnen zum Beispiel, in den Urlaub zu fahren und sich vom Pflegealltag zu erholen. Die Pflegekasse übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen dann für maximal sechs Wochen im Kalenderjahr die Kosten für eine Ersatzpflegeperson. Wer einmal Verhinderungspflege beantragt hat, tut es höchstwahrscheinlich wieder. Von den Antragstellern im Jahr 2015, haben mehr als zwei Drittel schon einmal oder mehrmals Verhinderungspflege in Anspruch genommen. „Der Anstieg und die wiederholte Inanspruchnahme der Verhinderungspflege deuten auf gute Erfahrungen hin. Die Pflegeversicherung hat sich in ihrer jetzigen Form als wichtige Säule bei der Unterstützung pflegender Angehöriger bewährt. Die Politik muss allerdings einen Augenmerk auf die Dynamisierung der Leistungen legen“, so Leyh.