Berlin, 29. August 2017 - Die meisten pflegebedürftigen Menschen in Berlin werden von Angehörigen betreut. Dies geht aus dem aktuellen Pflegereport der Barmer hervor.„Pflegende Angehörigen leisten eine wichtige Arbeit und viele von ihnen nutzen die unterstützenden Angebote aus der Pflegeversicherung“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
37,89 Prozent der in Berlin lebenden Barmer-Versicherten mit Pflegestufe 1 oder höher wurden im Jahr 2015 ausschließlich von Angehörigen zu Hause versorgt. 32,4 Prozent bekamen Unterstützung von einem ambulanten Pflegedienst. In einer vollstationären Pflegeinrichtung waren 27,61 Prozent untergebracht, in Behinderteneinrichtungen 1,70 Prozent. Angesichts des hohen Anteils der häuslichen Pflege in Berlin, kommt der Unterstützung pflegender Angehöriger eine hohe Bedeutung zu. Der Barmer Pflegereport zeigt, dass pflegende Angehörige vermehrt die Leistungen aus der Pflegekasse beantragen, die sie bei der häuslichen Pflege unterstützen.
Bundesweit ist der Anteil der pflegenden Angehörigen, die eine Verhinderungspflege beantragt haben, von 11,6 Prozent im Jahr 2011 auf 16,1 Prozent im Jahr 2015 angestiegen. Die Verhinderungspflege ermöglicht ihnen zum Beispiel in den Urlaub zu fahren und eine Abwechslung vom Pflegealltag zu bekommen. Die Pflegekasse übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen dann für maximal sechs Wochen im Kalenderjahr die Kosten für eine Ersatzpflege. Der Barmer Pflegereport zeigt auch, wer einmal Verhinderungspflege beantragt hat, tut es höchstwahrscheinlich wieder. Von den Antragstellern im Jahr 2015, haben mehr als zwei Drittel schon einmal oder mehrmals Verhinderungspflege in Anspruch genommen. „Der Anstieg und die wiederholte Inanspruchnahme der Verhinderungspflege zeigen, dass die pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen mit diesem Angebot gute Erfahrung gemacht haben. Die Pflegeversicherung hat sich in ihrer jetzigen Form als wichtige Säule bei der Unterstützung pflegender Angehöriger bewährt. Die Politik muss allerdings einen Augenmerk auf die Dynamisierung der Leistungen legen“, so Leyh.