Berlin, 11. Dezember 2019 – Zur Weihnachtszeit sind sie im Dauerstress und nehmen Überstunden auf sich, damit alle Bestellungen pünktlich zum Fest ankommen. Aber auch unter dem Jahr scheinen es Post- und Paketzusteller nicht leicht zu haben, denn sie sind weit häufiger und länger krankgeschrieben als die Beschäftigten anderer Berufsgruppen. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Barmer hervor. Demnach entfielen auf Mitarbeiter von Post- und Zustelldiensten im vergangenen Jahr 34,6 Krankheitstage je Person. Über alle Berufsgruppen hinweg lag eine durchschnittliche Krankschreibung bei 19,8 Tagen je Person.
„Zeitdruck, Stress im Straßenverkehr und wechselnde Witterungsbedingungen können Post- und Paketzusteller besonders anfällig für Erkrankungen zu machen“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg. Außerdem stünden Post- und Paketzusteller in direktem Kundenkontakt und seien somit anfälliger für ansteckende Erkrankungen.
Lange Krankschreibungen
Briefträger und Paketzusteller seien nicht nur häufiger, sondern auch länger krankgeschrieben. Im Durchschnitt dauerte bei Post- und Paketzustellern eine Krankschreibung im vergangenen Jahr 22,5 Tage. Der Durchschnitt über alle Berufsgruppen hinweg lag bei 15,1 Tagen. Der Grund für die Länge einer Krankschreibung liegt auch an den jeweiligen körperlichen Anforderungen im Beruf. So könne eine Bürotätigkeit zum Beispiel auch mit einer leichten Fußverletzung ausgeführt werden, während sie bei Briefträgern eine längere Krankschreibung verursache, so Leyh.
Hoher Krankenstand
Die hohen Fehlzeiten der Zusteller verursachen einen Krankenstand von 9,5 Prozent. Das heißt von 1.000 Beschäftigten fehlten im Jahr 2018 täglich 95 krankheitsbedingt. Der Durchschnitt über alle Berufe hinweg lag bei 5,4 Prozent.