Berlin, 23. November 2022 – Die Menschen in Berlin und Brandenburg sind etwas kränker als im bundesweiten Durchschnitt. Die Hauptstädterinnen und Hauptstädter tragen 103 Prozent und die Menschen in Brandenburg 105 Prozent der Krankheitslast. Das geht aus dem heute vorgestellten Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor. Der Atlas zeigt auf der Basis anonymisierter und standardisierter Versichertendaten, wie stark die Bevölkerung in Berlin und Brandenburg von Krankheit betroffen ist. Mit 96 Prozent der durchschnittlichen Krankheitslast sind die Kreise Havelland und Potsdam-Mittelmark die gesündesten in beiden Bundesländern. Am stärksten belastet sind die Kreise Frankfurt/Oder und Elbe-Elster mit einer Gesamtbelastung von je 117 Prozent. „Der Morbiditäts- und Sozialatlas bietet ein realistisches Bild zur gesundheitlichen Situation der Menschen in Berlin und Brandenburg. Er ermöglicht darüber hinaus detaillierte Aussagen zu wichtigen Krankheiten, zeigt regionale Unterschiede und stellt den Einfluss von Geschlecht, Alter, Einkommen, Bildung und Branche auf die Krankheitslast dar. Interaktive Grafiken erleichtern den Zugang dabei enorm“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Berlin und Brandenburg.
Wenige Herzkranke in Berlin, viele in Brandenburg
Dem Atlas zufolge sind in Berlin vergleichsweise wenige Menschen herzkrank. Mit 236 Betroffenen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt das Land neun Prozent unter dem Bundesschnitt. Brandenburg liegt mit 299 je 1.000 Einwohnern 16 Prozent über dem Mittelwert. Deutliche Unterschiede gibt es auch bei Adipositas. Während Berlin mit 25 Betroffenen je 1.000 Einwohner exakt im Bundesschnitt liegt, befindet sich Brandenburg mit 35 je 1.000 Personen 44 Prozent darüber. Dabei liegen die Raten zwischen 19 Prozent in Potsdam und 128 Prozent in Elbe-Elster über dem Bundesmittelwert. „Der Atlas zeigt, dass in Berlin und Brandenburg häufiger Frauen von Adipositas betroffen sind als Männer. Zudem kommt Adipositas mit steigendem Bildungsstand seltener vor“, sagt Leyh. Der Atlas könne wichtige Impulse für die Prävention setzen und das Betriebliche Gesundheits-management der Barmer noch zielgruppengerechter ausgestalten.