Potsdam, 09.09.2022 – Je früher Kinder in ihrem Kita- und Schulalltag an frische Lebensmittel herangeführt werden, umso besser. Denn das gemeinsame Zubereiten von Mahlzeiten vermittelt Ernährungswissen und fördert wirkungsvoll die Kindergesundheit. Brandenburg geht hier mit gutem Beispiel voran: Bereits über 15 Prozent der Kitas und 24 Prozent der Grundschulen sind Teil der Ernährungsinitiative Ich kann kochen! von Sarah Wiener Stiftung und Barmer. Diese qualifiziert kostenfrei pädagogische Fach- und Lehrkräfte in praktischer Ernährungsbildung. Ursula Nonnemacher, die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, wurde aus diesem Grund heute von Sarah Wiener, Stiftungsgründerin der Sarah Wiener Stiftung, und Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Berlin/Brandenburg, zur Botschafterin von Ich kann kochen! ernannt.
„Als Sozial- und Gesundheitsministerin liegt es mir besonders am Herzen, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben. Das gilt auch für die Stärkung der kindlichen Gesundheit durch Ernährung in ihren Einrichtungen. Genau hier setzt Ich kann kochen! an. Ich möchte an dieser Stelle das großartige Engagement der Brandenburger Erzieherinnen Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer loben, die sich bereits zu Genussbotschafterinnen und Genussbotschafter haben fortbilden lassen und mit den Kindern in ihren Kitas und Schulen frische Lebensmittel entdecken“, erklärte Ministerin Ursula Nonnemacher, nachdem sie in der Potsdamer Kita Regenbogenland von Sarah Wiener und Gabriela Leyh zur Ich kann kochen!-Botschafterin ernannt wurde. Mit ihrer eigenen Kochschürze ausgestattet konnte sie sich anschließend vom Können der vier- bis sechsjährigen Kinder der Kochgruppe und der Wirkung der Ernährungsinitiative überzeugen. Es gab selbstgemachtes Knäckebrot und Sandwichbutter mit Kräutern und Rohkost verfeinert. „Als brandenburgische Botschafterin für Ich kann kochen! ermuntere ich gerne noch mehr pädagogische Fach- und Lehrkräfte, die Fortbildungen zu besuchen – und den Kindern so eine gute Basis für gesunde Ernährung mitzugeben.“
Stiftungsgründerin und Köchin Sarah Wiener betonte, wie wichtig es ist, Kinder so früh wie mög-lich in der Küche und beim Kochen einzubeziehen: „Kleine Kinder entdecken ihre Welt mit Kreativität und Neugier - und mit allen Sinnen! Weil aber in immer weniger Familien gekocht wird, wissen nur noch wenige, wie aus frischen Zutaten schmackhafte Mahlzeiten werden und müssen dann das essen, was ihnen – meist von einer Industrie – vorgesetzt wird. Mit Ich kann kochen! erleben die Kinder in ihren Einrichtungen, wie viel Spaß es macht, sich gesund und vielseitig zu ernähren. Diese Erfah-rungen prägen nicht nur ihren Geschmack, sondern auch ihr Vertrauen in sich selbst und was ihnen guttut.“
„Früh erlernte Essgewohnheiten werden in der Regel ein Leben lang beibehalten. Deshalb lohnt es sich besonders, Kinder schon von klein auf an eine gesunde Ernährung heranzuführen“, sagte Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg. „Die Gesundheitsförderung von Kindern gehört zum Kern unserer Präventionsarbeit. Ich freue mich sehr, dass wir in Brandenburg unser bis zum Jahr 2026 gesetztes Ziel, 15 Prozent aller Kitas und Grundschulen mit Ich kann kochen! zu erreichen, schon jetzt geschafft haben. Wir bedanken uns bei Frau Nonnemacher, die hier in Brandenburg so engagiert vorangeht.“
Brandenburgweit haben 537 Kitas, Grundschulen und Horte in 203 Kommunen mindestens eine Genussbotschafterin bziehungsweise einen Genussbotschafter. Über 1.400 pädagogische Fach- und Lehrkräfte insgesamt begeistern in Brandenburg ihre Kinder für das Kochen mit frischen Lebensmitteln und erreichten bisher rund 70.000 Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren. Die Barmer stellt den teilnehmenden Einrichtungen eine Anschubfinanzierung für den Lebensmitteleinkauf in Höhe von 500 Euro zur Verfügung. Bundesweit qualifizierten sich bereits über 24.000 Genussbotschafter:innen in mehr als 14.000 Einrichtungen – darunter 6.800 Kitas, 2.400 Grundschulen und 900 Horte.
„Es ist so schön zu erleben, wie Kinder sich beim Kochen und Zubereiten der Speisen auch für Neues öffnen, wenn sie eingebunden sind. Da schmeckt auf einmal der selbst gemachte Ketchup viel, viel besser als der gekaufte“, ergänzte Sabine Hintze, Genussbotschafterin und Leiterin der Evangelischen Kita Regenbogenland. „Ernährungsbildung ist daher Teil unserer Pädagogik. Bei uns in der Kita nehmen wir die Angebote von Ich kann kochen! gerne wahr. Insgesamt sind wir sechzehn Genussbotschafterinnen und Genussbotschafter.“