Berlin, 31. Januar 2020 – Im Jahr 2017 sind in Brandenburg knapp 14.000 Menschen neu an Krebs erkrankt. Dennoch nehmen verhältnismäßig wenig Versicherte die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wahr. Darauf weist die Barmer anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar hin. „Zu den häufigsten Krebserkrankungen gehören Darmkrebs, Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern. Gerade diese Krebserkrankungen können im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen früh erkannt werden“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg. Je früher der Krebs erkannt werde, desto besser seien die Heilungschancen.
Nicht einmal 13 Prozent der Brandenburger Männer gehen zur Vorsorge
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen bei Frauen und Männer gehören zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Dabei werden Brüste und Prostata nach Auffälligkeiten untersucht. Von den Männern, die ab 45 jährlich zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung gehen können, haben in Brandenburg im Jahr 2017 nur 12,3 Prozent diese Chance wahrgenommen. Von den Frauen, die sich ab 30 Jahren auf Brustkrebs hin untersuchen lassen können, waren es in Brandenburg im gleichen Jahr hingegen 42,8 Prozent. Häufiger nahmen nur Frauen in Sachsen (43,1 Prozent) Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wahr. Der Bundesdurchschnitt lag im Jahr 2017 bei Männern bei rund 11,4 Prozent und bei Frauen bei 39,6 Prozent.
Inanspruchnahme von Darmkrebsfrüherkennungsuntersuchungen bricht ein
Auch die Früherkennungsuntersuchungen für Darmkrebs nehmen viele Versicherte nicht wahr. Nahmen im Jahr 2012 rund 126.000 Brandenburger einen entsprechenden Stuhl-Test in Anspruch, waren es im Jahr 2017 nur noch knapp 98.000. Das entspricht einem Rückgang von rund 22 Prozent. Zur Früherkennung von Darmkrebs können alle gesetzlich versicherten Frauen und Männer zwischen 50 und 54 jährlich einen immunologischen Stuhltest beim Hausarzt oder bei bestimmten Fachärzten durchführen lassen. Ab 55 Jahren kann man sich entweder für die Darmspiegelung mit einer Wiederholung nach zehn Jahren oder für den Stuhltest alle zwei Jahre entscheiden.