Berlin, 15. März 2018 – Die Krätze scheint in Brandenburg wieder auf dem Vormarsch zu sein. Das legt eine Analyse der Barmer nahe. So sind die Verordnungen wichtiger Krätze-Medikamente bei Barmer-Versicherten in Brandenburg zwischen den Jahren 2016 und 2017 von 1.073 auf 1.799 gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 68 Prozent. Die Symptome einer Krätze sind starker Juckreiz, gerötete, schuppige Haut oder stecknadelkopfgroßen Knötchen im Intimbereich, zwischen den Fingern oder in den Achseln. „Im Verdachtsfall sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden, da sich die Krätze-Milben sehr widerstandsfähig sind und sich schnell übertragen können“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
So lässt sich das Übertragungsrisiko reduzieren
„Eine Ansteckung mit Krätze kann jeden treffen und hat nicht automatisch etwas mit Hygiene zu tun. Die Erkrankten können andere Menschen durch Körperkontakt schon anstecken, wenn sie noch keine Symptome aufweisen“, so Leyh. Da Krätzmilben außerhalb des menschlichen Körpers einige Tage überleben könnten, rät die Barmer Betroffenen und ihren Kontaktpersonen, Kleidung und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei mindestens 60 Grad zu waschen. Handtücher solle man direkt nach Gebrauch erneuern. Nicht waschbare Dinge sollten sieben bis 14 Tage lang luftdicht verpackt werden. Sinnvoll sei es auch, Polstermöbel und Matratzen täglich mit einem starken Staubsauger abzusaugen.
Anstiege sind regional unterschiedlich
Brandenburg liegt bei den Krätze-Verordnungen im Mittelfeld. Am stärksten ist die Anzahl der Rezepte in Schleswig-Holstein mit 127 Prozent gestiegen, am geringsten in Berlin mit 35 Prozent. Ausgewertet hat die Barmer Verordnungen mit den Wirkstoffen Permethrin, Ivermectin und Benzylbenzoat.