Berlin, 7. Juli 2017 - In Brandenburg müssen sich überdurchschnittlich viele Bürger vom Arzt wegen Neurodermitis behandeln lassen. Im Jahr 2015 suchten 5,42 Prozent der Brandenburger, also knapp 135.000 Personen, ärztlichen Rat aufgrund der Hautkrankheit. Bundesweit waren es 4,66 Prozent der Bevölkerung. Dies geht aus einer Analyse der Barmer hervor. In Berlin gingen demnach 4,65 Prozent wegen Neurodermitis zum Arzt, was knapp 168.000 Frauen, Männern und Kindern entspricht. „Im Sommer geht es vielen Neurodermitis-Patienten besser, da UV-A-Strahlen entzündungshemmend wirken. Dennoch sollten sie sich nur in Maßen der Sonne aussetzen. Denn abgesehen von den bekannten Risiken durch UV-Strahlung kann jeder Sonnenbrand einen neuen Schub auslösen“, sagt Dr. Gregor Matthesius, stellvertretender Leiter der Barmer-Landesvertretung Berlin/Brandenburg.
Besondere Vorsicht vor Sonne bei Einnahme von Immunsuppressiva
„Neurodermitis-Patienten sollten im Sommer weite und atmungsaktive Kleidung tragen, um weniger zu schwitzen und Hautreizungen zu vermeiden“, rät Matthesius. Bei der Wahl der Sonnencreme empfehle sich ein Präparat mit hohem Lichtschutzfaktor und möglichst wenig Parabenen, Emulgatoren sowie Duft- und Konservierungsstoffen, die die Haut reizen können. Angaben dazu enthält das Verzeichnis der Inhaltsstoffe auf der Verpackung. Matthesius: „Auch mit Sonnencreme sollten Neurodermitis-Patienten sich nicht zu lange der Sonne aussetzen. Dies gilt umso mehr, wenn sie Immunsuppressiva verwenden, die das durch Neurodermitis überreizte Immunsystem drosseln.“ Denn zu viel Sonne könne den Effekt des Medikaments erheblich verstärken.
Nach Freibad oder Schwimmen im Meer gründlich abduschen
Wer im Freibad oder im Meer schwimmt, sollte sich im Anschluss gründlich abduschen. Denn chlor- und salzhaltiges Wasser trocknet die durch Neurodermitis gereizte und ohnehin schon trockene Haus zusätzlich aus. Deshalb sollten sich die Betroffenen, wenn sie im Freibad, im Meer oder einfach nur in der Sonne waren, später sorfgältig eincremen. Hier eigne sich laut Barmer eine weniger fetthaltige Creme oder Lotion, da sich andernfalls ein Wärmestau unter der Fettschicht bilden könne, der zu verstärktem Schwitzen führe.