Berlin, 22. November 2019 – Mehr als 3.500 Menschen in Berlin und Brandenburg litten im vergangenen Jahr an einer Herzmuskelentzündung. Häufig sind Erkältungs-, Grippe-, Herpes- oder auch Masernviren die Ursache.
„Wer an einer Infektionserkrankung leidet, sollte diese gründlich auskurieren und keinesfalls verschleppen. Wenn Symptome wie Schwäche und Erschöpfung nicht abklingen, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Denn dahinter kann eine Herzmuskelentzündung stecken“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg anlässlich der Herzwochen im November. Eine nicht behandelte Herzmuskelentzündung könne zu chronischer Herzschwäche oder akut schwere Herzrhythmusstörungen führen, die sogar tödlich enden können.
Auf diffuse Symptome achten
Die Symptome einer Herzmuskelerkrankung seien so schwer zu erkennen, weil die Entzündung der Herzmuskelzellen meist schmerzlos erfolge. Herzklopfen oder Herzstolpern könnten auftreten, seien aber nicht die Regel. Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung seien eher diffuse Symptome wie zum Beispiel Müdigkeit, deutlich verringerte Belastbarkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsschwankungen. Außer Viren könnten auch Bakterien eine Herzmuskelentzündung auslösen, beispielsweise Scharlacherreger oder die Erreger einer Mandelentzündung.
Medikamentöse Behandlung notwendig
Ob eine Herzmuskelentzündung vorliegt, kann durch verschiedene Untersuchungen festgestellt werden. Dazu gehören EKG, Ultraschall des Herzens und auch die Blutuntersuchung. Erst wenn die Ursache für die Herzmuskelerkrankung bekannt ist, kann eine gezielte Therapie beginnen. Bei einer durch Bakterien ausgelösten Entzündung können Antibiotika eingesetzt werden. Häufig werden auch Medikamente verordnet, die die Herzarbeit entlasten, beispielsweise Betablocker.